Heute ist (angeblich) der traurigste Tag des Jahres

Der dritte Montag im Januar gilt als der traurigste Tag des Jahres – auch bekannt als «Blue Monday». Was steckt dahinter? Diese Frage haben wir Michael Rufer gestellt. Er ist seit 1,5 Jahren Chefarzt der Klinik Zugersee, Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie. Er sagt, dass es keinen «Blue Monday» gibt. Denn der Tag sei vorerwartet – negative Vorahnungen träfen ein. Oder wie er meint: «Diese Menschen stellen sich darauf ein und es geht ihnen dann schlechter.»

Dass aber das Wetter auf die Psyche schlägt, das bestätigt der Psychiater. Vor allem die Winterdepression sei Fakt und man sollte, wenn man sich über mehrere Wochen schlecht und antriebslos fühle, reagieren. Denn das könne der Start einer Depression sein.

Was aber ist der «Blue Monday»?

Der britische Psychologe Cliff Arnall hat den schwärzesten Tag des Jahres 2005 ins Leben gerufen. Dazu entwickelte er eine Formel, mit der man den Tag angeblich errechnen könne. Gemäss seiner Formel fällt der Tag immer auf den dritten Montag im Januar – also auf heute. Er entdeckte zudem, dass genau dann sehr viele Menschen deprimiert und traurig seien.

Weg mit dem Winterblues!

Michael Rufer bestätigt, dass es keine wissenschaftliche Grundlage für den «Blue Monday» gäbe, die Winterdepression aber existiere. Was also hilft gegen den sogenannten Winterblues? Gemäss Rufer: Aktivität. Tageslicht sei das Wichtigste, um den Winterblues zu bekämpfen. Denn die Lichtstärke draussen ist viel höher als drinnen. So werde dem Winterblues die Grundlage genommen.

Von der negativen Stimmung sollte man auch nicht zu stark geleitet werden: «Trotzdem etwas unternehmen, soziale Kontakte pflegen, den Tag strukturieren», so Rufer. Zusätzlich dürfe man auch private Dinge unternehmen, die in den Sommermonaten zu wenig Platz fänden, wie einen Tee trinken oder ein warmes Bad nehmen.

(red.)