Hier stecken wir uns am häufigsten mit Corona an
Langsam aber sicher wird das öffentliche Leben heruntergefahren. Kein Ausgang, beschränktes Nachtessen in einem Restaurant und eingeschränkte Familientreffen. Doch was bringen diese Massnahmen?
Das BAG hat auf «nau.ch» eine Liste veröffentlicht, die erstmals Aufschluss darüber gibt, wo sich die Leute mit dem Coronavirus infizieren. Die Daten wurden vom 16. Juli bis am 9. Dezember erhoben. Gut 65'000 Meldeformulare erhielt das BAG zu positiven Fällen. Bei rund 71 Prozent wurde der vermutete Ansteckungsort vermerkt.
Die Zahlen lassen viele Fragen offen
Mit gut 30 Prozent ist die Ansteckung durch ein Familienmitglied der Spitzenreiter. Ebenfalls ein Drittel gibt keinen bekannten Ort an und bei 17 Prozent ist es ein anderer Kontakt. Bei der Arbeit haben sich demnach rund 11 Prozent angesteckt. Das sind die Hauptorte.
Danach folgen mit 4 Prozent Privatfeste, mit 3 Prozent Bars und Restaurants, mit 2 Prozent durch Medizinisches- und Pflegepersonal. Mit unter zwei Prozent sind Schule, Kindergarten und Krippen vermerkt. Mit einem oder gar unter einem Prozent liegen spontane Menschenansammlungen, Clubs und Demonstrationen sowie Veranstaltungen.
Laut den Daten wurden keine Ansteckungen im öffentlichen Verkehr noch in Geschäften registriert. Allerdings könnten sich diese Fälle in der Kategorie «Unbekannt» befinden.
Zusammengefasst stellt das BAG fest, dass der Grossteil der Ansteckungen immer in der Familie oder an unklaren/unbekannten Orten stattfindet. Nur gerade 17 Prozent der Fälle ausserhalb der Familie fanden an einem bekannten Ort statt.
Die Zahlen würden viele Fragen offen lassen, wie der Sprecher Daniel Dauwalder gegenüber «nau.ch» sagt. «Wenn das Virus in einer Familie angekommen ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass sich die übrigen Familienmitglieder anstecken», erklärt er.