Die Angst vor mRNA-Impfstoffen ist gross. Laut einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo geben 72 Prozent der noch Ungeimpften als Grund für ihre abwartende oder ablehnende Haltung an, dass mRNA-Impfungen noch zu wenig erprobt sind. 31 Prozent lehnen eine Impfung grundsätzlich ab. Rechnet man die Zahlen laut «SonntagsZeitung» hoch, kann man davon ausgehen, dass sich bis zu 1,5 Millionen Menschen impfen lassen würden – gäbe es denn einen alternativen Impfstoff. Die hochgerechneten Zahlen seien zwar unsicher, aber die Grundaussage decke sich mit den Erfahrungen der Impffachleute. So geht der Präsident der eidgenössische Impfkommission, Christoph Berger, von einen Impffortschritt aus.
Politik fordert Einkauf
Doch der Bund zögert. Zwar läge die Zulassung des alternativen Impfstoffs von Johnson & Johnson seit März vor, jedoch hat das Bundesamt für Gesundheit den Impfstoff noch nicht bestellt. Laut der «SonntagsZeitung» sei das BAG nach abgebrochenen Verhandlungen zwar wieder im Gespräch mit Johnson & Johnson. Dabei handle es sich jedoch nur um kleinere Mengen für Menschen, die aus medizinischen Gründen auf eine mRNA-Impfung verzichten würden.
Druck auf das Bundesamt für Gesundheit wird nun auch von Seiten der Politik ausgeübt. Ruth Humbel, Präsidentin der Gesundheitskommission des Nationalrats, fordert, dass das BAG schnellstmöglich den Impfstoff von Johnson & Johnson beschaffen soll. Damit alle, die sich damit impfen lassen wollen, die Chance dazu haben. Denn eine Impfung sei besser als gar keine.
Noch gar nicht zugelassen, ist der Impfstoff von AstraZeneca. Dies, weil Swissmedic die Zulassung auf gewisse Altersgruppen beschränken wollte, schreibt die «SonntagsZeitung». AstraZeneca habe die Einschränkungen aber nicht akzeptiert.
(red.)