Längste Schafskälte seit zehn Jahren
Der Wetterdienst SRF Meteo schreibt am Sonntag in einer Mitteilung von einer «Schafskälte wie aus dem Schulbuch». Von Schafskälte spricht man, wenn die Temperaturen zwischen dem 4. und 20. Juni um mehr als 4 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.
Die Schafskälte ist eine Wettersingularität, die mit grosser Wahrscheinlichkeit im Juni auftritt, ähnlich wie die Eisheiligen zwischen dem 12. und 15. Mai. Eine Untersuchung aus Deutschland aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigte, dass die Schafskälte mit neunzigprozentiger Sicherheit zwischen dem 4. und 20. Juni eintritt.
Der 7. Juni war der kälteste Tag
2020 wurden in Zürich, Bern und St. Gallen je acht Schafskältetage registriert, in Chur deren sieben. In Sitten und im Tessin waren es fünf. Der markanteste Tag war der 7. Juni mit Nachmittagshöchstwerten zwischen 12 und 14 Grad.
Den absoluten Schafskälterekord hält die Stadt Zürich: dort stieg das Quecksilber am 5. Juni 1969 auf gerade einmal 5,5 Grad. Die Schafskälte war 2020 so ausgeprägt wie in den letzten zehn Jahren nie mehr, heisst es in der Mitteilung. Das letzte noch deutlich ausgeprägtere Schafskältejahr war 1987. Damals wurden elf Tage gezählt, die das Kriterium erfüllten.