Automatischer Notruf

Lebensretter Smartwatch: Das sind die Vor- und Nachteile der Uhren

· Online seit 02.08.2023, 17:37 Uhr
Immer wieder retten Smartwatches mit dem automatischen Absetzen eines Notrufs Leben. Doch die modernen Uhren haben auch Nachteile. Wir haben bei einem Experten nachgefragt.
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Ein 38-jähriger Mann in Nesslau dürfte sein Leben einer Smartwatch verdanken. Er ist am 1. August vom Velo gestürzt und seine Uhr hat daraufhin einen automatischen Notruf abgesetzt. Solche digitalen Helfer sind immer weiter verbreitet – sie werfen aber auch immer mehr Fragen auf. Jean-Claude Frick, Digitalexperte bei Comparis, weiss über diese potenziellen Lebensretter Bescheid.

Viele Smartwatches können mittlerweile Leben retten. Was können sie alles messen?

Die Uhren haben verschiedene Funktionen. Beispielsweise können sie den Herzschlag überprüfen oder erkennen, wenn jemand stürzt. Ausserdem merken moderne Uhren auch, wenn man einen Unfall zum Beispiel mit dem Velo oder dem Auto hat.

Wie machen die Uhren das genau?

Eine künstliche Intelligenz oder ein Algorithmus muss erkennen, ob man einfach nur auf dem Trampolin herumspringt oder wirklich in Gefahr ist. Dazu braucht es eine Reihe von Sensoren, die clever abgestimmt sein müssen. Unter anderem sind Druck-, Sturz, oder Beschleunigungssensoren und Herz-Messgeräte eingebaut.

Welche Daten müssen die Nutzerinnen und Nutzer dazu preisgeben?

An und für sich sind es gar nicht so viele Daten, welche die Nutzerinnen und Nutzer bekanntgeben müssen. Die Uhr braucht aber natürlich grundsätzliche Werte wie Grösse, Alter und Gewicht, damit sie zusammen mit den gesammelten Daten herausfinden kann, wie es der Person geht.

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Sind meine gesammelten Daten auf der Uhr sicher?

Man muss sich keine Sorgen machen, dass die Uhr gesammelte Daten weitersendet. Die meisten Systeme machen die Analyse der Daten direkt auf dem Gerät. Das heisst, die Daten verlassen die Uhr gar nie. Sie werden auch nicht in einer Cloud gespeichert, sondern sind verschlüsselt auf der Uhr. So können auch die grossen Unternehmen wie beispielsweise Apple nicht auf die Daten zugreifen.

Gibt es Gefahren bei der Nutzung?

Die grösste Gefahr ist, dass man sich komplett auf die Uhr verlässt. Gerade die Herzgesundheit beispielsweise ist viel komplexer, als dass eine kleine Uhr am Handgelenk diese komplett herausfinden könnte.

Zwar konnten solche Smartwatches schon viele Menschen davor bewahren, einen Herzinfarkt zu bekommen. Richtig darauf verlassen, kann man sich aber nicht. Und die Uhr ersetzt nicht den Besuch beim Arzt, wenn man ein ungutes Gefühl hat.

Gehen viele Fehlalarme von solchen Uhren aus?

Das ist tatsächlich ein immer grösser werdendes Problem. Man kann die Uhren so einstellen, dass sie automatisch einen Notruf absetzen, wenn man stürzt. Je mehr Menschen eine Smartwatch tragen, desto mehr Fehlalarme gehen auch raus. Wichtig ist deshalb, bei einer Frage der Uhr immer zu bestätigen, ob es einem gut geht.

veröffentlicht: 2. August 2023 17:37
aktualisiert: 2. August 2023 17:37
Quelle: FM1Today

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