arbeitsmarkt

Mehr Arbeitslose, aber keine Entlassungswelle

08.12.2020, 09:29 Uhr
· Online seit 08.12.2020, 07:58 Uhr
Die Zahl der Arbeitslosen hat im November um 4'152 zugenommen. Derzeit sehe es aber nicht nach einer grossen Entlassungswelle aus, sagt Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft.
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Im Unterschied zum Frühling herrsche auf dem Arbeitsmarkt wieder eine gewisse Dynamik, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), am Dienstag an einer Online-Medienkonferenz. Am gleichen Tag wurde die Arbeitslosenstatistik für den November veröffentlicht.

Diese zeigt, dass Ende November 153'270 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet waren, 4152 mehr als noch im Oktober. Die Arbeitslosigkeit betrug damit im November 3,3 Prozent, im Oktober waren es noch 3,2 Prozent gewesen. Bereinige man die Statistik um saisonale Effekte, sei die Arbeitslosigkeit konstant, so Zürcher. Im Vergleich zum November 2019 ist die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 44,1 Prozent gestiegen.

Es gibt nach wie vor offene Stellen

Aussichtslos ist die Lage für Arbeitslose aber nicht: Es gebe immer noch eine «ansehnlich hohe Zahl an offenen Stellen», so Zürcher. Die Statistik zeige, dass zwar mehr Menschen arbeitslos geworden seien, aber auch viele wieder eine Arbeit gefunden hätten. Dies sei im Frühling zeitweise nicht der Fall gewesen.

Hinweise auf eine anrollende Entlassungswelle sieht Zürcher nicht. Dies sei auch auf das Instrument der Kurzarbeit zurückzuführen. Dank der Aussicht auf eine baldige Coronaimpfung verzichteten viele Unternehmen auf Entlassungen und überbrückten mit Kurzarbeit, so Zürcher. Er zeigte sich optimistisch: «Die Situation sollte sich recht gut entwickeln», sagte er.

Die letzten Daten zur Kurzarbeit stammen vom September. Damals waren noch 204’191 Personen davon betroffen, rund ein Drittel weniger als noch im August. Im April hatten sich rund ein Viertel aller Beschäftigten in Kurzarbeit befunden. Dies sei ein historischer Höchststand gewesen, so Zürcher. Er rechne damit, dass die Kurzarbeit aktuell wieder etwas zunehme. (wap)

veröffentlicht: 8. Dezember 2020 07:58
aktualisiert: 8. Dezember 2020 09:29
Quelle: CH Media

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