Beschaffungs-Debakel

Millionen Masken für den Müll

06.02.2021, 10:46 Uhr
· Online seit 06.02.2021, 07:28 Uhr
In der ersten Welle hat der Bund Millionen Masken bestellt – zu viele, wie sich nun zeigt. Der Bund bleibt auf den Masken sitzen, Millionen von Steuergeldern sind weg.
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Millionen von Masken warten in den Lagern des Bundes darauf, gebraucht zu werden. Zwischen März und Mai letzten Jahres kauft der Bund 285 Millionen Masken. Noch heute befinden sich 217 Millionen in den Lagern, wie der Tagesanzeiger berichtet. Nicht mal jede vierte Hygienemaske wurde demnach gebraucht. 150 Millionen bezahlte die Armee letzten Frühling für das eingelagerte Material. Eine Bestellung von Ende März von 20 Millionen Masken zu 83 Rappen das Stück ist bis heute unangetastet. Die Haltbarkeit der Masken beträgt je nach Modell ein bis zwei Jahre.

Unklare Zuständigkeiten

Wie der Tagesanzeiger schreibt, war die Bundesapotheke mit der schieren Anzahl der Masken überfordert: Die Zuständigkeiten waren unklar und bei dem 150-fachen Beschaffungsvolumen verschärften sich die Probleme. Mangelhafte Ware wurde angenommen, weil keine Zeit blieb, die Lieferung zu kontrollieren.

VBS-Chefin Viola Amherd hat inzwischen die Interne Revision beauftragt, das Debakel aufzuarbeiten. Seitens der Armee heisst es, dass die Beschaffung unter hohem Zeitdruck habe erledigt werden müssen und der Markt aufgrund der Krise volatil gewesen sei.

Was mit den gelagerten Masken passiert, das ist noch offen. Es gibt verschiedene Optionen. Im schlimmsten Fall landen die Masken in der Kehrichtverbrennungsanlage.

veröffentlicht: 6. Februar 2021 07:28
aktualisiert: 6. Februar 2021 10:46
Quelle: PilatusToday

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