«Politik ist nicht bereit, unser Anliegen zu finanzieren»
Quelle: ch media video unit / Warner Nattiel
Die Präventionskampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» findet bereits zum fünfzehnten Mal statt und wird von der feministischen Friedensorganisation cfd koordiniert, wie die Verantwortlichen am Donnerstag vor den Medien in Bern ausführten. Geplant sind über 180 Veranstaltungen in der ganzen Deutschschweiz, Teilen der Romandie sowie in Liechtenstein.
Alle zwei Wochen ein Femizid
26 Frauen seien 2021 getötet worden, weil sie Frauen seien, hiess es in einer Mitteilung zum Medienanlass. Jede zweite Woche sterbe eine Frau infolge geschlechtsspezifischer Gewalt. Weitere 30 Frauen hätten im vergangenen Jahr ein solches Delikt überlebt.
Mit den Aktionstagen will cfd einen breiten Diskurs zu dieser Thematik ermöglichen, Beratungs- und Unterstützungsangebote bekannter machen und die Gewaltprävention stärken. Das Phänomen werde nach wie vor zu wenig beachtet.
Staat wird zur Verantwortung gezogen
Die Täter seien in den meisten Fällen Partner oder Ex-Partner der Opfer während oder nach Trennungen. Häufig gingen einem solchen Tötungsdelikt Gewalterfahrungen wie kontrollierendes Verhalten, häusliche Gewalt und Stalking voraus.
Der Staat müsse Verantwortung übernehmen und Frauen konsequent vor Gewalt schützen, forderte Kampagnenleiterin Anna-Béatrice Schmaltz gemäss Medienmitteilung. Dafür brauche es genügend finanzielle Mittel für Täterarbeit, Opferschutz und Frauenhäuser.
(oeb/sda)