Aktion gegen Gewalt an Frauen

«Politik ist nicht bereit, unser Anliegen zu finanzieren»

24.11.2022, 18:03 Uhr
· Online seit 24.11.2022, 18:03 Uhr
16 Aktionstage machen in der Schweiz vom 25. November bis 10. Dezember auf Gewalt an Frauen aufmerksam. Laut SP-Nationalrätin Tamara Funiciello sind die Aktionstage nötig, weil die Politik bisher nicht genug gehandelt hat.

Quelle: ch media video unit / Warner Nattiel

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Die Präventionskampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» findet bereits zum fünfzehnten Mal statt und wird von der feministischen Friedensorganisation cfd koordiniert, wie die Verantwortlichen am Donnerstag vor den Medien in Bern ausführten. Geplant sind über 180 Veranstaltungen in der ganzen Deutschschweiz, Teilen der Romandie sowie in Liechtenstein.

Alle zwei Wochen ein Femizid

26 Frauen seien 2021 getötet worden, weil sie Frauen seien, hiess es in einer Mitteilung zum Medienanlass. Jede zweite Woche sterbe eine Frau infolge geschlechtsspezifischer Gewalt. Weitere 30 Frauen hätten im vergangenen Jahr ein solches Delikt überlebt.

Mit den Aktionstagen will cfd einen breiten Diskurs zu dieser Thematik ermöglichen, Beratungs- und Unterstützungsangebote bekannter machen und die Gewaltprävention stärken. Das Phänomen werde nach wie vor zu wenig beachtet.

Staat wird zur Verantwortung gezogen

Die Täter seien in den meisten Fällen Partner oder Ex-Partner der Opfer während oder nach Trennungen. Häufig gingen einem solchen Tötungsdelikt Gewalterfahrungen wie kontrollierendes Verhalten, häusliche Gewalt und Stalking voraus.

Der Staat müsse Verantwortung übernehmen und Frauen konsequent vor Gewalt schützen, forderte Kampagnenleiterin Anna-Béatrice Schmaltz gemäss Medienmitteilung. Dafür brauche es genügend finanzielle Mittel für Täterarbeit, Opferschutz und Frauenhäuser.

(oeb/sda)

veröffentlicht: 24. November 2022 18:03
aktualisiert: 24. November 2022 18:03
Quelle: Today-Zentralredaktion

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