Bis 70 Prozent teurer

Politikerinnen und Konsumentenschützer wehren sich gegen teurere Medikamente

11.09.2023, 16:44 Uhr
· Online seit 11.09.2023, 13:46 Uhr
Rezeptpflichtige Medikamente sollen über 70 Prozent teurer werden. Dazu gehören beispielsweise Dafalgan oder Aspirin Cardio. Politikerinnen und Konsumentenschützer sind damit nicht zufrieden.
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Eine Packung Schmerztabletten soll bald bis zu 72 Prozent mehr kosten, das Heuschnupfen-Medikament Avamys soll 43 Prozent aufschlagen. Solche Teuerungen beträfen die Hälfte aller verkauften rezeptpflichtigen Medikamente, schreibt der «Beobachter». Zu den rezeptpflichtigen Medikamenten gehören beispielsweise die 1-Gramm-Tabletten von Dafalgan oder das Medikament Aspirin Cardio.

Bereits ab dem 1. Januar 2024 soll die Preissteigerung in Kraft treten. Da die höheren Preise staatlich verordnet sind, würden sie künftig in jeder Schweizer Apotheke, in jedem Spital und bei allen Hausärztinnen und -ärzten gelten.

Spitäler, Ärzte und Apotheken gewinnen

Mit der Änderung sollen günstige Medikamente teurer werden, dafür kommt es bei hochpreisigen Medikamenten zu einer Kostensenkung. Einen Teil der Mehrkosten komme dabei der Verkaufsstelle zugute.

Laut dem Konsumentenschutz ist eine solch hohe Preisänderung bei günstigen Medikamenten unverständlich, heisst es gegenüber «20 Minuten». Angesichts der Preisexplosion bei Mieten, Krankenkassenprämien und Energiekosten sei diese Zusatzbelastung bei Medikamenten nicht gerechtfertigt.

Schweizerinnen zahlen bereits jetzt mehr

Auch Politikerinnen und Politiker von links und rechts können den Preisanstieg nicht nachvollziehen. Die Preise für einige Medikamente seien bereits jetzt höher als im Ausland, sagt SVP-Nationalrätin Martina Bucher. Zudem wolle man mit der Gesundheit der Menschen hohe Gewinne erwirtschaften, heisst es von Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber.

Ob die Steigerung definitiv zustande kommt, ist noch nicht definitiv beschlossen. Der Bundesrat soll bis Ende Jahr entscheiden, ob die höheren Preise ab dem neuen Jahr gelten.

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veröffentlicht: 11. September 2023 13:46
aktualisiert: 11. September 2023 16:44
Quelle: Today-Zentralredaktion

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