Tramentgleisung in Bern

Polizei schliesst medizinische Probleme bei Fahrer nicht aus

01.02.2024, 20:39 Uhr
· Online seit 01.02.2024, 07:37 Uhr
Am Berner Zytglogge ist am Donnerstagmorgen kurz nach 7 Uhr ein Tram der Linie 7 entgleist. Warum es zur Entgleisung kam, ist aktuell noch nicht bekannt, teilt Bernmobil auf Anfrage mit. Ein medizinisches Problem beim Tramchauffeur kann aber nicht ausgeschlossen werden. Eine Passagierin wurde beim Unfall leicht verletzt.

Quelle: BärnToday / Matthias Fuchser / Fabiola Hostettler (Video vom 1. Februar 2024)

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Wegen der Entgleisung müssen sich Pendlerinnen und Pendler am Donnerstag gedulden: Alle Tramlinien, die über den Kornhausplatz verkehren, sind von der Entgleisung betroffen, sagt Rolf Meyer von Bernmobil. Auf den Linien 3, 6, 7, 8, 9, 10 und 12 kam es im Verlauf des Tages zu Ausfällen und Verspätungen.

Tramfahrer und ein Fahrgast leicht verletzt

Aktuell sei ein Umleitungskonzept in Betrieb, sagt Bernmobil-Mediensprecher Rolf Meyer. Die momentane Betriebslage sei auf der Bernmobil-Website oder auf ÖV-Plus-Apps ersichtlich. Bernmobil hofft, die Unfallstelle möglichst rasch räumen zu können. «Es ist auch für uns eine absolute Ausnahmesituation», so Meyer.

Quelle: TeleBärn / Simon Schär / BärnToday / Warner Nattiel

Laut Polizeisprecher Thomas Ernst ist der Unfall kurz nach sieben Uhr passiert. Einzelne Personen hätten zur Kontrolle ins Spital gebracht werden müssen, so Ernst. Eine Passagierin wurde beim Unfall leicht verletzt und vor Ort durch die Sanität betreut. Weiter seien der Tramführer und ein Passant zur Kontrolle von einem Ambulanzteam ins Spital gebracht worden. Ein medizinisches Problem des Tramführers im Vorfeld des Unfalls kann laut Mitteilung der Polizei nicht ausgeschlossen werden.

Bernmobil: «Glück im Unglück»

Die Tramlinie 7 verkehrt zwischen dem Ostring und Bümpliz, die Kreuzung beim «Zytglogge» ist ein Knotenpunkt in der Stadt Bern. Das Tram ist aus den Schienen gesprungen, auf dem Kornhausplatz weitergerutscht und hat unter anderem einen Ticketautomaten sowie mehrere Bänke abgeräumt. Beinahe wäre es auch in die Berner Kultlokale «Cuba Bar» und «Anker» gekracht.

Quelle: TeleBärn / Simon Schär / BärnToday / Warner Nattiel

Laut Augenzeugen ist das Tram mit grosser Geschwindigkeit aus den Gleisen gesprungen. Ein Passant sagt, dass es riesiges Glück sei, dass sich niemand gravierend verletzt habe.

Man könne von «Glück im Unglück» reden, sagt Bernmobil-Mediensprecher Rolf Meyer. «Das Tram hat die Haltestelleneinrichtung beim Kornhausplatz überfahren. Zum Glück haben dort keine Leute gewartet. Im schlimmsten Fall hätte es grosse Personenschäden geben können.»

Quelle: BärnToday / Matthias Fuchser / Fabiola Hostettler (Video vom 1. Februar 2024)

Adrianos-Barista: «Die ganze Szene war surreal»

In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich das Adrianos Bar & Café. Lara Wschiansky arbeitet als Barista im Lokal und hat den Unfall hautnah mit erlebt. «Normalerweise hält das Tram wie immer. Aber dieses Mal hat das Tram fast noch ein bisschen Gas gegeben», beschreibt sie ihren Donnerstagmorgen. «Plötzlich begann es zu blitzen – wahrscheinlich, weil die Leitungen abgerissen sind. Das Tram wurde voll aus der Kurve herausgenommen und auf den Kornhausplatz gerissen.»

Beim Gedanken, dass jemand an der Station gestanden haben könnte, sei ihr beinahe schlecht geworden, so Wschiansky. «Die ganze Szene war surreal.»

Quelle: TeleBärn / Simon Schär / BärnToday / Warner Nattiel

Unabhängige Stelle wird Unfallursache untersuchen

Weshalb es zur Entgleisung kam, ist noch unklar. «Zur Ursache können wir gar nichts sagen, da laufen gerade Abklärungen», so Rolf Meyer. Die unabhängige Untersuchungsstelle des Bundes, Sust, wird zum Einsatz kommen. Diese werde den Unfall abklären und die Ursache eruieren.

Es handelt sich bei dem in den Unfall involvierten Tram nicht um eines der neuen Tramlinks, die seit November in Bern im Einsatz sind. Diese neuen Tramlinks waren zu Beginn eine Ursache für zahlreiche Störungen und Einschränkungen.

Quelle: Cuba Bar Bern / BärnToday

(fho/mfu/lae)

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veröffentlicht: 1. Februar 2024 07:37
aktualisiert: 1. Februar 2024 20:39
Quelle: BärnToday

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