Entgleisung

Pro Bahn fordert Entschädigung für Reisende wegen Gotthard-Sperrung

· Online seit 23.08.2023, 10:35 Uhr
Die Entgleisung eines Güterzuges im Gotthard-Basistunnel am 10. August wird auch in den kommenden Monaten zu längeren Reisezeiten führen. Pendlerinnen und Pendlern soll aufgrund der Unannehmlichkeiten das Abo gratis verlängert werden, fordert Pro Bahn.
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Wer aktuell zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin hin und her pendeln muss, hat Pech. Da der Gotthard-Basistunnel aufgrund der Aufräumarbeiten für den Personenverkehr weiterhin gesperrt bleibt, verlängert sich die Reise um rund eine Stunde. Für Pendlerinnen und Pendler macht das also zwei Stunden mehr Fahrzeit täglich, schreibt Pro Bahn in einer Medienmitteilung.

Abos sollen auf Eis gelegt werden

Auch internationale Reisende kämen durch diese Verlängerung zu Schaden, weil sie ihre Reise nicht wie geplant durchführen können. Aus diesem Grund hat Pro Bahn Schweiz, eine Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs, am Mittwoch einen Brief an Alliance SwissPass übermittelt.

Darin fordert die Interessenvertretung eine Entschädigung für Pendlerinnen und Pendler, die auf der Gotthardstrecke unterwegs sind. «Personen, die im Tessin beziehungsweise südlich des Gotthards arbeiten oder wohnen und ein GA oder Streckenabos für die Gotthardstrecke besitzen, soll das Abo um einen Drittel der Laufzeit verlängert werden», heisst es in der Mitteilung.

Weiter soll eine Hinterlegung des Abos für die Dauer der Sperrung möglich sein. Die Gültigkeit des Abos würde so also erst nach der Wiedereröffnung weiterlaufen.

Bahn-Fans dürfen nicht  «vergrault» werden

Karin Blättler, Präsidentin von Pro Bahn Schweiz, schreibt: «Den betroffenen Kundinnen und Kunden muss jetzt entgegengekommen werden. Es kann nicht sein, dass treue Bahnreisende vergrault werden, weil die ÖV-Branche auf ihren Regeln für den Normalfall beharrt.»

Auch Reisende, deren Tickets im In- und Ausland an Gültigkeit verloren haben durch die geänderten Fahrzeiten, sollen eine Entschädigung erhalten. Entweder sollen die Kosten vollständig vergütet oder zumindest die Mehrkosten übernommen werden, schreibt die Organisation.

Kulanz für jeden Billettkauf

Guido Schoch, Mitglied des Zentralvorstandes von Pro Bahn Schweiz, fordert Kulanz: «Insbesondere bei Spartickets mit Zugbindung im In- oder Ausland ist heute ein Umtausch oft nicht möglich. Die ÖV-Branche muss jetzt kulant sein, egal wo ein Ticket gekauft wurde.»

Die ÖV-Tariforganisation Alliance SwissPass hat auf die Forderungen von Pro Bahn Schweiz noch nicht reagiert.

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(roa)

veröffentlicht: 23. August 2023 10:35
aktualisiert: 23. August 2023 10:35
Quelle: Today-Zentralredaktion

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