Zukunft im Weltall

Ruag steigt aus rüstungsnahem Geschäft aus

09.03.2021, 15:42 Uhr
· Online seit 09.03.2021, 15:10 Uhr
Nach der Abspaltung des Geschäfts für die Schweizer Armee wird der Luft- und Raumfahrtkonzern Ruag International zerlegt: Das Unternehmen will sich auf das Satellitengeschäft konzentrieren. Die Auswirkungen am Standort Emmen sind unklar.
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«Wir steigen aus allen rüstungsnahen Geschäftsbereichen aus», sagte der neue Ruag-Chef, André Wall, am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Dies betreffe die Munitionsfabrik in Thun, das Militärunterhaltsgeschäft in Malaysia und Australien sowie das Simulatoren- und Trainingsgeschäft mit Standorten in der Schweiz, Frankreich und Schweden.

Auch für den Flugzeugstrukturbau schliesse man einen kompletten Verkauf an strategischen Partner nicht aus. Die Sparte habe in der Pandemie den grössten Einbruch aller Ruag-Bereiche erlitten: «Keiner fliegt mehr, keiner bestellt Flugzeugteile», sagte Wall, der seit Anfang Jahr im Amt ist. Die Sparte stellt Rumpf- oder Flügelteile unter anderem für Airbus her.

Langfristige Pläne 

Die Division müsse einem kompletten Umbau unterzogen werden, sagte der Firmenchef: «Es dürfte mindestens bis 2025 dauern, bis die Flugzeughersteller wieder die Vor-Pandemie-Volumina erreichen. Trotz der besonderen Herausforderungen in der Luftfahrtindustrie bin ich optimistisch, dass es uns mittels Restrukturierung gelingen wird, Aerostructures solide für die Zukunft aufzustellen.»

Das Satellitengeschäft solle den neuen Namen «Beyond Gravity» (auf Deutsch: jenseits der Schwerkraft) bekommen. Die Marke Ruag International habe zu Verwirrung bei den Kunden geführt, sagte Wall.

Standort Emmen

Doch was bedeuten diese Pläne für den Ruag-Standort in Emmen? Auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 sagte Mediensprecher Clemens Gähwiler, diese Frage könne man noch nicht beantworten. 

Die Neuausrichtung Richtung Weltall werde langfristig auch den Standort Emmen betreffen. Ob dies im Zusammenhang mit einem Stellenausbau oder -abbau steht, sei noch nicht klar, so Gähwiler weiter.

(red./sda) 

veröffentlicht: 9. März 2021 15:10
aktualisiert: 9. März 2021 15:42
Quelle: PilatusToday/SDA

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