So voll war es in den Schweizer Kinderspitälern noch nie
Eine extreme RS-Welle trifft derzeit auf Spitäler, welche mit mehr Personalengpässen zu kämpfen haben als vor der Pandemie. Nur am Kantonsspital Baden und am Ostschweizer Kinderspital hiess es zuletzt, man habe keinen Personalengpass. Es konnten regelmässig Kinder von andernorts aufgenommen werden. Jetzt ist auch in Baden die Kinderstation voll. Wohin also mit den Verlegungen? Kranke Kinder werden quer durch die Schweiz verlegt.
Christoph Berger, Abteilungsleiter Infektiologie am Kispi, sagt gegenüber dem «St.Galler Tagblatt»: «Diese Welle mit RS-Viren ist heftig – heftiger als solche vor der Pandemie.» Berger hatte bereits im Winter 2021 davor gewarnt, dass, sobald die Coronamassnahmen wegfallen würden, dann gleich zwei Jahrgänge von Kleinkindern zum ersten Mal in Kontakt mit Viren kommen und die Kinderspitäler belasten würden.
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgt immer wieder für schwere Krankheitsverläufe, vor allem unter Säuglingen: Weil bei ihnen die Gefässe in den Lungen noch eng sind, kommt es schneller zu Atemnot und dann müssen sie oft auch künstlich ernährt werden. Bei Kleinkindern kann das Virus Bronchitis verursachen.
(hap)