Sofortiger Rücktritt dreier Raiffeisen-Kadermitglieder

22.01.2019, 09:55 Uhr
· Online seit 22.01.2019, 08:26 Uhr
Grund dafür ist ein neuer Untersuchungsbericht zum Fall «Pierin Vincenz»
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Der Raiffeisen-Skandal rund um den ehemaligen Chef Pierin Vincenz hat weitere Folgen. Wie die Bank mitteilt, sind drei Mitglieder der Geschäftsleitung per sofort zurückgetreten. 

Grund dafür ist eine unabhängige Untersuchung, welche die Raiffeisenbank am Dienstag veröffentlich hat. Wirtschaftsprofessor Bruno Gehrig kam in seiner Untersuchung zum Schluss, dass es in der Ära von Pierin Vincenz auch gravierende Mängel im Management gegeben hatte - insbesondere beim Zukauf von anderen Unternehmen. 

Auch Strafuntersuchung läuft

Die Untersuchung unter der Führung des Wirtschaftsprofessors Bruno Gehrig befasste sich mit den Beteiligungsgeschäften, die Raiffeisen Schweiz und ihre Töchter seit 2005 unter dem ehemaligen Chef Vincenz getätigt hatten. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den früher noch gefeierten Raiffeisenchef wegen möglicher ungetreuer Geschäftsbesorgung.

Keine Nachweise von Bereicherung

Gehrig fand nun keine Nachweise, dass Vincenz oder andere ehemalige oder aktuelle Organe von Raiffeisen sich strafrechtlich relevant verhalten oder persönlich bereichert hätten. Allerdings sind diejenigen Sachverhalte, die bereits Gegenstand eines Strafverfahrens sind, von der Untersuchung ausgenommen. 

Alle Geschäftsleitungsmitglieder ausgeschieden, die vor 2015 Teil des Gremiums gewesen sind

Raiffeisen kündigt nun ein umfassendes Massnahmenpaket an. Drei Geschäftsleitungsmitglieder nehmen nun den Hut. Gabriele Burn und Beat Hodel hätten am Vortag per sofort ihre Funktionen abgegeben, schrieb die Bank in einer Mitteilung. Paulo Brügger habe ebenfalls per sofort seinen Rücktritt als Mitglied der Geschäftsleitung erklärt. Damit seien alle Geschäftsleitungsmitglieder aus dem Unternehmen ausgeschieden, die bereits vor 2015 in der Ära von Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz Teil des Gremiums gewesen seien. 

Quelle: sda

veröffentlicht: 22. Januar 2019 08:26
aktualisiert: 22. Januar 2019 09:55

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