SAC-Hütten-Jahr 2020

Starker Rückgang mit vereinzelten Lichtblicken

10.02.2021, 08:38 Uhr
· Online seit 10.02.2021, 05:47 Uhr
«Im Zeichen von Corona» – Der SAC veröffentlichte die Statistiken für das vergangene Jahr. 25 Prozent Rückgang der Übernachtungen und die schlechteste Wintersaison der Geschichte: 2020 war auch für die Hüttenbetreiber kein gutes Jahr.
Sven Brun
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Wie der Schweizer Alpen-Club «SAC» in einer Medienmitteilung schreibt, steht das Hüttenjahr 2020 ebenfalls ganz im Zeichen der Pandemie. Praktisch die ganze Wintersaison sei Corona zum Opfer gefallen. Dies bedeutete nicht nur 66 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr, sondern auch der schlechteste Winter der Geschichte.

Doch nicht nur der Winter, die Statistiken für das ganze Jahr sind fast durchgehend schlechter als im Vorjahr. 265'597 Übernachtungen sind beispielsweise rund 25 Prozent weniger als 2019.

Die Sommersaison war ein Lichtblick

Die Aussichten für die Sommersaison, aufgrund der ungewissen Entwicklung der Pandemie und den strengen Schutzkonzepten, seien ebenfalls düster gewesen. «Wir waren sehr skeptisch», sagt Bruno Lüthi, Bereichsleiter Hüttenbetrieb. Jedoch hätten sich die Reisebeschränkungen und die Bereitschaft der Schweizerinnen und Schweizer, vermehrt Ferien und Ausflüge im eigenen Land zu machen, positiv auf den Bergtourismus ausgewirkt.

Die Stimmung im SAC sei deshalb «Zweitgeteilt», sagt Lüthi und erläutert: «Nach dem Wahnsinnseinbruch im Winter waren wir dennoch nach dem Sommer auch positiv überrascht.»

Die SAC-Hütten seien im Sommer 2020 unter der Woche gut ausgelastet gewesen. Und obwohl der Umsatz der Übernachtungen mit rund 6.8 Millionen Franken etwa 21 Prozent unter dem Vorjahr lag, stieg der Konsumationsumsatz pro Übernachtung um über 15 Prozent an. «Das lässt auf eine markante Zunahme des Tagesgeschäfts schliessen», meint Lüthi.

Zentralschweizer Hütten

Der Rückgang in den Zentralschweizer Hütten ist mit fast 23 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr der höchste Wert in der Schweiz. Warum sei dem SAC und Lüthi jedoch nicht bekannt: «Im Sommer zeigten sich regionale Unterschiede, die sich allerdings nicht erklären lassen.» Er könne sich dies nicht erklären, denn die Zentralschweizer Hütten seien definitiv nicht weniger attraktiv als die anderen Hütten.

Hoffnung auf den «Hütten-Groove»

Wie sich die Situation für die Hütten im Jahr 2021 entwickeln wird, könne man nicht vorhersagen. «Die Lage ist wie überall sehr unsicher und hängt vom Verlauf der Pandemie ab», erklärt Lüthi. Die Hoffnung wolle man dennoch nicht aufgeben, auch für den Winter nicht: «Wir gehen davon aus, dass die Wintersaison, mit gewissen Einschränkungen, stattfinden kann.»

Durch den Lockdown hätte auch das Hütten-Erlebnis stark gelitten. Lüthi sagt: «Aufgrund der Regeln konnten weniger Menschen an den Tischen zusammensitzen und ihre Geschichten erzählen.» Lüthi hofft deshalb: «Dass der Hütten-Groove 2021 wieder zurückkehren wird.»

veröffentlicht: 10. Februar 2021 05:47
aktualisiert: 10. Februar 2021 08:38
Quelle: PilatusToday

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