Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn A2 bei Arisdorf (BL). Das Auto kam aus noch nicht restlos geklärten Gründen von der Fahrbahn ab und krachte zwei Mal in eine Leitplanke. Danach prallte das Auto bei einer Sicherheitsbucht kurz vor dem Tunnelportal frontal in eine Mauer. Der 18-Jährige Fahrer verstarb noch auf der Unfallstelle.
Fahrer und Beifahrer sollen vorher Lachgas konsumiert haben
Das Lachgas wird meistens in einen Ballon gepumpt und dann durch Inhalieren zu sich genommen. Danach gerät man in einen rauschähnlichen Zustand für ca. zwei bis drei Minuten. Nach einer Viertelstunde sei die Wirkung wieder komplett weg, sagt Oliver Bilke, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst der Luzerner Psychiatrie.
«In Einzelfällen kann Lachgas auch Langzeitschäden hervorrufen. Bekannt sind da beispielsweise starke Stimmungsschwankungen oder Verwirrung», sagt Bilke. Medizinisch wurde Lachgas beispielsweise von Zahnärzten öfters eingesetzt, wenn Patientinnen Angst vor der Betäubung durch eine Spritze haben. Das ist mittlerweile jedoch seltener der Fall.
Corona-Pandemie hat Substanzen wieder attraktiver gemacht
Bei jungen Erwachsenen gibt es in der Partyszene immer wieder Wellen, in welchen Lachgas im Trend ist. Bilke sagt, dass auch die Coronazeit ein Grund für viele geworden ist, solche Substanzen zu konsumieren. Sich kurzzeitig gut fühlen und seine Ängste und Sorgen vergessen. «Gerade wegen der kurzzeitigen Wirkung von Lachgas ist eine Abhängigkeit aber weniger da als beispielsweise bei Cannabis.»
Lachgas sollte man laut Bilke nicht alleine konsumieren. Denn meistens werde der Stoff in Verbindung mit Alkohol inhaliert, was ihn gefährlicher mache. Es sollte darum immer jemand in der Gruppe «clean» bleiben. «Aber am besten lässt man einfach die Finger davon», betont Bilke. Zudem seien Aktivitäten wie Autofahren so oder so zu unterlassen.
Die Jugendlichen kommen jedoch ganz einfach zu Lachgas. Es gibt bei Schweizer Supermärkten Rahmbläser-Kapseln. Diese enthalten das im Fachjargon Distickstoffoxid genannte Gas. Auf Anfrage heisst es bei der Migros Region Luzern, dass keine Rückmeldungen von Filialen eingegangen seien, dass Jugendliche verstärkt Rahmbläser-Kapseln einkaufen würden.