Medizinaltechnik

Straumann streicht wegen Corona weltweit 660 Stellen

· Online seit 14.05.2020, 08:00 Uhr
Der Zahnimplantathersteller Straumann plant wegen der Coronakrise einen massiven Stellenabbau. Dieses Jahr sollen weltweit rund 660 Stellen gestrichen werden, davon etwa 60 am Hauptsitz in Basel, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
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Das Unternehmen verkleinert damit die Belegschaft um rund 9 Prozent. Aktuell beschäftigt Straumann weltweit 7'680 Mitarbeiter, davon 595 in Basel. Der geplante Abbau erstrecke sich auf alle Länder und Funktionen.

Der Markt für zahnmedizinische Wahleingriffe sei durch die Pandemie stillgelegt, heisst es zur Begründung. Zudem geht die Gesellschaft davon aus, dass eine rasche Erholung wegen der sich abzeichnenden Wirtschaftsentwicklung ausbleibt. Reaktionen aus wieder geöffneten Märkten deuteten nämlich darauf hin, dass ein grosser Anteil nicht dringender Zahnbehandlungen aufgeschoben werde.

Daher reichten die bisherigen Sparmassnahmen nicht mehr aus. Zudem sei Straumann auf anhaltend hohes Wachstum ausgerichtet gewesen und habe den Personalbestand in den letzten drei Jahren verdoppelt. Nun müsse aber damit gerechnet werden, dass der Umsatz über einen längeren Zeitraum hinweg niedriger bleibe. Es gelte, die Organisation auf diese neue Realität auszurichten.

Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich

Wie schon bekannt war, verringerte das Unternehmen wegen der Krise die kurzfristigen Kosten sowie die Arbeitspensen und Löhne. Zudem seien freiwillige Kürzungen der Topmanagement-Saläre vorgenommen und Investitionsvorhaben heruntergefahren worden.

Mit all den Massnahmen erwartet Straumann für 2020 Einsparungen im hohen zweistelligen Millionenbereich - einschliesslich der Kosten für Personalabbau und Restrukturierung in der Höhe von etwa 15 Millionen Franken. 2021 würden durch den Stellenabbau Einsparungen von etwa 30 Millionen erwartet.

«Gleichzeitig sind wir der Auffassung, dass die Grundlagen unseres Geschäfts mittel- und langfristig bestehen und vielversprechend bleiben», lässt sich CEO Guillaume Daniellot zitieren.

veröffentlicht: 14. Mai 2020 08:00
aktualisiert: 14. Mai 2020 08:00
Quelle: sda

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