Flugreisen

Swiss-Piloten warnen vor Klimawandel – wegen häufigeren Stürmen

· Online seit 29.09.2023, 11:43 Uhr
Der Flugverkehr muss sich wegen der Klimaerwärmung anpassen. Und dies nicht nur, weil er als Klimasünder gilt, sondern weil dadurch die Flugbedingungen für die Piloten anspruchsvoller werden.

Quelle: Archivvideo vom 20. Februar 2022 / CH Media Video Unit / Katja Jeggli

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Es wird wärmer. Es wird stürmischer. Es gibt mehr Niederschlag im Winter und weniger im Sommer. Dies soll laut den Prognosen von Forschenden auf die Menschheit im Zuge der Klimakrise zukommen. Einen wesentlichen Anteil an diesen globalen Veränderungen hat der Ausstoss von Treibhausgas-Emissionen. Dabei gilt der Flugverkehr als einer der grössten Verursacher. Deshalb werden immer wieder Forderungen nach Einschränkungen von Flugreisen laut.

Nasser, heisser, heftiger

Doch auch die Aviatik leidet unter dem sich ändernden Klima: Das aktuelle Mitgliedermagazin des Swiss-Cockpit-Verbands Aeropers widmet dem Thema einen grossen Beitrag mit dem Titel: «Nasser, heisser, heftiger – das Wetter verändert sich». Darüber berichten die CH-Media-Zeitungen.

Die Welt werde heisser und stürmischer, heisst es im Swiss-Magazin: «Auf unsere tägliche Arbeit wirkt sich das unmittelbar aus. Wenn damit zu rechnen ist, dass mehr Gewitter und Stürme auftreten, wird sich das zwangsläufig häufiger auch in unserer Flugplanung bemerkbar machen.»

Ein Gewitter könnte 2024 unter Umständen ein komplett anderes Gewitter sein als vor 30 Jahren: «Unter Umständen ist es grösser, hält länger an und bringt vielleicht heftigere Begleitumstände mit sich, was Schwerwinde, Niederschlag und Vereisung angeht. Das Problem: Wir wissen es nicht.»

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Flugzeug musste notlanden 

Der Swiss-Pilotenverband verweist auf einen Fall von Ende Juli. Ein eigentlich moderates Sommergewitter war angekündigt, als der Delta-Airline-Flug 185 in Mailand Richtung New York startete. Kurz nach dem Start wandelte sich das Gewitter zu einem Sturm.

«Obwohl es der Crew leidlich gelang, das Zentrum des Sturms zu umfliegen, wurde die 767 derart heftig von Hagelkörnern malträtiert, dass die Piloten sich zu einer Notlandung in Rom entschieden», heisst es im Magazin. Bilder zeigen, dass die Hagelkörner an mehreren Stellen die Tragfläche durchschlugen. Die Nase wurde sogar völlig zerstört.

Laut dem Swiss-Pilotenverband sei dieser Flug der Beweis dafür, dass das grossräumige Umfliegen eines Gewitters mitunter überlebenswichtig sein kann. «Wir müssen uns als Piloten daran gewöhnen, dass das Klima sich verändert und mit ihm das Wetter, das einer der Haupteinflussfaktoren auf unsere tägliche Operation ist.»

(lol)

veröffentlicht: 29. September 2023 11:43
aktualisiert: 29. September 2023 11:43
Quelle: Today-Zentralredaktion

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