Taubblindes Essen: «Multitasking gleich Null»

Anlässlich des Tages der Taubblindheit vom 27. Juni beteiligen sich insgesamt 58 Restaurants an der Aktion des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen (SZ Blind) und Partnerorganisationen. Noch bis am Samstag, 1. Juli, können sich Interessierte beim Essen eine abgedunkelte Brille aufsetzen lassen, auch das Tragen von Ohrstöpseln ist möglich. Es geht darum, den seh- oder hörbeeinträchtigten Menschen nachzufühlen. Wie bewältigen sie vermeintlich einfache Dinge wie Essen?

«Entweder bist du am Essen oder am Reden»

So auch im Restaurant Tramhüsli in Emmen. Reporter Peter Helfenstein muss sich zur Orientierung auf ein kleines Loch in der Kartonbrille verlassen. Die Ohren sind nur bedingt eine Hilfe, denn Peter trägt einen Pamir. «Besonders beim Kauen höre ich eigentlich gar nichts.»

Das Poloshirt von Peter bleibt beim Selbstversuch zwar sauber. Doch ein Salatblatt und eine Rösti-Fritte schaffen es nicht auf direktem Weg vom Teller zum Mund. «Oh, jetzt ist etwas runtergefallen», bemerkt der Today-Reporter. Wie er den Selbstversuch insgesamt bilanziert und wie es anderen Gästen erging, erfährst du im Video.

Ziel ist es, Leute zu sensibilisieren

Kathrin Schellenberg von SZ Blind erklärt, weshalb es diese spezielle Aktion braucht. «Das Ziel der Aktion ist es, dass wir auf die Bedürfnisse von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung aufmerksam machen.»

Denn oftmals sei Passantinnen und Passanten nicht bewusst, wie sie hör- oder sehbehinderten Personen angemessen helfen sollen. So sei es etwa wichtig, die Personen zuerst anzusprechen, bevor man sie etwa physisch unterstützt. Mit dem Selbstversuch im Restaurant wolle der Verein aufzeigen, wie Inklusion gelingen kann.

Was ist wichtig im Umgang mit seh- oder hörbeinträchtigten Menschen? Lass es uns in den Kommentaren wissen.