Zürich

Toter fährt sechs Stunden im Tram – niemand merkts

· Online seit 24.06.2021, 06:22 Uhr
In Zürich erlitt am Montag ein 64-Jähriger in einem Zürcher Tram einen Herzstillstand. Sechs Stunden fuhr er leblos im Tram mit, bis ein Passagier den Tramfahrer darauf aufmerksam machte, dass etwas nicht stimmt.
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Kurz vor halb 7 Uhr morgens sei der 64-Jährige in Zürich-Altstetten ins Tram gestiegen. Rund 30 Minuten später hätte er beim Paradeplatz aussteigen sollen. Doch der Mann erlitt einen Herzstillstand, erzählen Angehörige gegenüber 20 Minuten. Weder der Tramchauffeur noch die anderen Passagiere bemerkten etwas.

Erst nach rund sechs Stunden fiel einer Passagierin bei der Tramhaltestelle Tiefenbrunnen auf, dass etwas nicht stimmte. Sie informierte den Tramchauffeur und den Notruf. Der Mann war aber bereits seit Stunden tot. Videoaufnahmen zeigen, dass der Mann bereits kurz vor der Tramhaltestelle Lochergut zusammensackte.

Gemäss einer Expertin fehlt immer mehr Menschen die Zivilcourage. Viele denken, dass ein anderer sich schon darum kümmern wird, sagt Melanie Wegel, Dozentin in Kriminalprävention an der Zürcher Fachhochschule ZHAW. Sie wünscht sich mehr Achtsamkeit ihrer Mitmenschen.

(red.)

veröffentlicht: 24. Juni 2021 06:22
aktualisiert: 24. Juni 2021 06:22
Quelle: PilatusToday

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