2003 wurde im Basler Bahnhof SBB die neue oberirdische Passerelle eröffnet. Gleichzeitig wurde die alte Unterführung zu den Bahngleisen für die Bahnreisenden geschlossen und zum Kanal für Servicedienste wie Reinigung oder Gepäcktransport umfunktioniert.
Die Passerelle ist längst an ihre Kapazitätsgrenze angelangt, wie die SBB am Mittwoch an einer Medienkonferenz mitteilten. Knapp die Hälfte der im Tagesdurchschnitt rund 111'000 Bahnreisenden strömen in den frühen Morgen- und Abendstunden in den und aus dem Bahnhof, was vor allem bei den Rolltreppen zu Rückstaus führt.
Die SBB rechnen mit dem Ausbau der S-Bahn-Frequenzen zwischen Liestal und Basel und dem 130 Millionen Franken teuren Neubau von zwei zusätzlichen Perrons im Bahnhof SBB bis 2030 mit einer Zunahme des Personenverkehrs um bis zu 20 Prozent.
In Planung sind deshalb zusätzliche Zugänge zu den Gleisen, die aber kurzfristig nicht zur Verfügung stehen werden. Von 2023 bis 2025 werden die SBB zwischen der heutigen Passerelle und der Margarethenbrücke eine zweite provisorische Passerelle erstellen. Definitive neue Zugänge sollen bis zum Ausbauschritt 2035 folgen. Angedacht sind eine neue Unterführung und neue Abgänge von der Margarethenbrücke aus.
Offen zu den Spitzenzeiten
Als sofortige Übergangslösung wird nun zu den Hauptverkehrszeiten die alte Unterführung als Ab- bzw. Ausgang genutzt werden können. Zugänglich wird die Unterführung von den Gleisen 5 bis 12 sein und zwar zwischen 06.30 und 09.00 Uhr sowie von 16.30 bis 19.00 Uhr. In diesen Zeiten müsse der Bahnhof 48 Prozent des gesamten Passagierverkehrs bewältigen, sagten SBB-Vertreter an der Medienkonferenz.
Die Kosten für die Umbau- und Anpassungsarbeiten für die Wiederinbetriebnahme der Unterführung betrugen 2,1 Millionen Franken. Umbaubeginn war im November 2019. Ursprünglich war die Wiederöffnung Anfang April geplant. Wegen des Corona-Lockdowns musste sie aber verschoben werden.