Frauenstimmrecht

Verein CH2021 «macht Dampf» und fordert tatsächliche Gleichstellung

06.02.2021, 21:14 Uhr
· Online seit 06.02.2021, 21:14 Uhr
Mit einem Manifest fordert der Verein CH2021 den Bundesrat dazu auf, dass Frauen und Männer in der Schweiz rechtlich und tatsächlich gleichgestellt werden sollen. Der Bundesrat soll einen verbindlichen Aktionsplan mit diesem Ziel verfassen.
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Unter dem Titel «Dampf machen» hat der Verein CH2021 das Manifest am Samstag veröffentlicht und will damit aufzeigen, dass trotz bisheriger Errungenschaften Frauen heutzutage noch immer benachteiligt seien.

Erkennen und Anerkennen

Nach wie vor seien Frauen Diskriminierungen, Ungerechtigkeit und Entwürdigungen ausgesetzt, etwa häuslicher und öffentlicher Gewalt. Der Bundesrat wird im Manifest aufgefordert, in der Frühjahrssession einen «Tag des Erkennens und Anerkennens des Unrechts und der Konsequenzen der Verweigerung des Frauenstimmrechts» anzusetzen.

Ziel müsse ein zeitlich verbindlicher Aktionsplan sein, damit die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung der Frauen Wirklichkeit werde. Das Parlament, die Regierung sowie auch die Stimmbevölkerung müsse sich ihrer Verantwortung für die Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse bewusst werden, um alle Formen von Diskriminierung zu überwinden.

Die Autorinnen des Manifest fordern zudem die Einsicht, dass die Verweigerung des Stimm- und Wahlrechts für Schweizerinnen ein Unrecht gewesen sei. Frauen seien jahrelang vorsätzlich daran gehindert worden, ihre demokratischen Rechte auszuüben und damit ihre Rechtsordnung und ihre Gesellschaft mitzugestalten. Seit dem 19. Jahrhundert hätten Frauen und auch Männer das Stimmrecht für Frauen gefordert. Das Recht, Rechte zu haben und diese einzufordern, sei den Frauen abgesprochen worden. 

Benachteiligungen noch nicht überwunden

Weiterhin fordern die Frauen eine öffentliche Debatte und gemeinsames Nachdenken darüber, wie es zum Unrecht gegenüber den Frauen habe kommen können und immer noch komme. Denn die Benachteiligungen seien nicht überwunden, Frauen würden noch immer so behandelt als hätten sie die Gleichstellung nicht verdient.

Unter den Gründerinnen des Vereins CH2021 sind alt Bundesrätin Ruth Dreifuss (SP), die erste Schweizer Bundesrichterin Margrith Bigler-Eggenberger, Ständerätin Maya Graf (Grüne/BL) und Nationalrätin Kathrin Bertschy (GLP/BE) als Co-Präsidentinnen von Alliance F und Regisseurin Petra Volpe («Die göttliche Ordnung»). Der Verein wurde 2018 ins Leben gerufen.

(red.)

veröffentlicht: 6. Februar 2021 21:14
aktualisiert: 6. Februar 2021 21:14
Quelle: PilatusToday / sda

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