Was die BAG-Studie übers Pandemie-Management verschweigt
Quelle: TeleZüri
Das Bundesamt für Gesundheit wollte wissen, wie es das Pandemie-Management gemeistert hat. Es habe die Aufgabe «grundsätzlich gut bewältigt» lautet das Fazit einer Evaluation. Einige Kritikpunkte gibt es jedoch – beispielsweise bei den Schulschliessungen oder den Besuchsverboten. Das sagte Andreas Balthasar an einer Pressekonferenz, er leitete die BAG-Evaluation.
Nun gibt es Gegenstimmen: Der Bund habe einen entscheidenden Punkt kleingehalten, schreibt der «Tagesanzeiger». Die Todeszahlen werden in der Studie nicht erwähnt und passen nicht zum allgemein positiven Fazit der Studie. Zudem spricht die Studie die Übersterblichkeit nur kurz an.
In der zweiten Welle zu spät reagiert
Während der zweiten Corona-Welle zögerten Bund und Kantone zu lange mit den Massnahmen. Bis Restaurants und Bars schliessen mussten, war der Höhepunkt der Todesfälle bereits überschritten. Der Shutdown kam fast einen Monat später.
Bund und Kantone hätten sich damals die Verantwortung gegenseitig zugeschoben. Als die zweite Welle im Oktober 2020 gestiegen ist, wartete der Bundesrat mit den Massnahmen ab.
Evaluation: Reaktion war «zeitgerecht und angemessen»
Zudem stellt sich die Frage, ob der Bund zu Beginn der Pandemie zu langsam reagiert hatte. Laut einer Modellrechnung der Universität Bern wären 1600 Leben gerettet worden, wenn es im März 2020 eine Woche früher zum Lockdown gekommen wäre. Laut der Evaluation haben Bund und Kantone «zeitgerecht und angemessen» auf die Bedrohungslage anfangs der Pandemie reagiert.