SBB-Fahrplanwechsel 2021

Wieder zwei Direktverbindungen Luzern-Zürich Flughafen

26.08.2020, 16:46 Uhr
· Online seit 26.08.2020, 10:04 Uhr
Die Fertiggstellung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) soll zahlreiche Verbesserungen für den Fahrplanwechsel im Dezember bringen. Beispielsweise macht die SBB ihren Entscheid rückgängig und erhöht wieder auf zwei direkte Verbindungen pro Stunde zwischen Luzern-Zürich Flughafen. Zugleich plagt ein Lokführermangel die SBB.
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Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels wird das Jahrhundertwerk NEAT nach 28 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Damit sollen für den Personenverkehr die Kapazitäten für nationale und internationale Verbindungen erhöht und die Fahrzeiten verkürzt werden, wie die SBB am Mittwoch mitteilen.

Zugleich gaben die Bundesbahnen bekannt, dass ihnen derzeit 211 Lokführerinnen und Lokführer fehlen. Deswegen komme es zu Angebotseinschränkungen. Von der teilweise auch die Zentralschweiz betroffen ist, wie im Fall von Sursee.

Für die Zentralschweiz gibt es zum Fahrplanwechsel 2021 (ab 13. Dezember 2020) unter anderem folgende Änderungen:

  • Luzern-Zürich: Mit dem IR70 besteht neu zweimal pro Stunde eine direkte Verbindung Luzern-Zürich Flughafen. Auf dem Abschnitt Luzern-Zug-Zürich setzt die SBB die neuen FV-Dosto ein, welche über mehr Sitzplätze verfügen. Damit macht die SBB den zwischenzeitlichen Abbau dieser Verbindung rückgängig. Dafür hält der IR70 neu nicht mehr in Thalwil, dafür fällt die Fahrzeit um vier Minuten kürzer aus, nämlich 41 Minuten.
  • Luzern-Olten: Zwischen Olten und Bern betreibt die BLS ab dem Fahrplanwechsel neu den IR35 Bern-Olten (heutiger RE Bern-Olten). Der RE Olten-Luzern hält neu auch in Rothenburg. Reisende nach Luzern profitieren von neu drei statt nur zwei Verbindungen pro Stunde. Dafür kann der Halt in Aarburg-Oftringen auf dieser Verbindung nicht mehr angeboten werden.
  • Sursee: Die S29 zwischen Sursee und Turgi verkehrt neu nur noch werktags. Auf der S1 zwischen Luzern und Sursee verkehren die erste Verbindung am Morgen und der letzte in der Nacht an den Wochenenden mit Bussen.  
  • Zug: Nach Fertigstellung der Arbeiten am Zugersee-Ostufer verkehrt die S2 wieder direkt zwischen Baar Lindenpark–Zug–Arth-Goldau–Erstfeld. Der Umweg mit Umsteigen in Rotkreuz entfällt, und neu wird Walchwil Hörndli halbstündlich bedient. Der Fahrplan der S3 wird abends ausgebaut. Für das Freiamt bringt der Fahrplanwechsel erstmalig einen neuen morgendlichen Zusatzzug von Muri über Rotkreuz via Cham nach Zug.
  • Uri: Der Kanton Uri erhält eine neue Intercity-Frühverbindung nach Zürich. Zudem verkehren der IR26 ab Basel und der IR46 ab Zürich neu über Erstfeld hinaus via Gotthard-Panoramastrecke direkt ins Tessin nach Locarno. Der Umbau des Bahnhofs Altdorf verzögert sich wegen der Coronakrise, so dass die Züge den Bahnhof erst ab dem 13. Juni 2021 anfahren werden. Bis dahin verkehren weiterhin Bahnersatzbusse.
  • Arth Goldau: Zwischen Zürich und Arth-Goldau wird wochentags der durchgängige Halbstundentakt eingeführt.
  • International/Tessin: Neu verkehren täglich sechs EuroCity-Züge zwischen Zürich und München pro Richtung, die Fahrzeit verkürze sich um 45 Minuten. Für Reisende ab Basel gibt es neu eine zweite tägliche EC-Direktverbindung via Luzern nach Mailand. Die Fahrt von Zürich nach Mailand dauert neu 3 Stunden 17 Minuten, das Angebot ab Zürich nach Mailand wird auf täglich zehn Direktverbindungen ausgebaut. Die Fahrzeit Zürich-Zug-Lugano verkürzt sich auf weniger als zwei Stunden. Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) fährt neu stündlich alternierend von Basel und Zürich via Arth-Goldau über die Gotthard-Panoramastrecke nach Locarno. Ausserdem erhält Luzern wieder zwei Direktverbindung nach Mailand.

Die SBB können zwar den Grossteil des geplanten Angebots am 13. Dezember umsetzen, einzelne Angebote könnten wegen der Auswirkungen der Pandemie aber nur verzögert eingeführt werden. So komme es wegen des Lokführermangels bis zum Fahrplanwechsel im Dezember zu Angebotseinschränkungen, hiess es am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Olten. Auch temporäre Baustellenstopps wegen des Coronavirus hätten Auswirkungen auf den Start des neuen Fahrplans.

(dpo)

veröffentlicht: 26. August 2020 10:04
aktualisiert: 26. August 2020 16:46
Quelle: CH Media/PilatusToday/sda

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