Schweiz

Wo warst du am 11. September? Unsere Mitarbeitenden erzählen

20 Jahre 9/11

Wo warst du am 11. September? Unsere Mitarbeitenden erzählen

· Online seit 11.09.2021, 12:59 Uhr
In der Schule, bei der Arbeit oder zu Hause – auch unsere Mitarbeitenden können sich genau daran erinnern, was sie am 11. September 2001 gemacht haben, als zwei Flugzeuge in die Twin Tower in New York geflogen sind.
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Urs Schlatter, Qualitätsmanager / Journalist BR

Am 11. September 2001 berichtete ich für Radio Pilatus aus dem Luzerner Kantonsparlament, als das Handy klingelte: «Komm sofort zurück auf die Redaktion, wir brauchen dich hier, in New York ist ein Flugzeug ins World Trade Center gecrasht», hiess es am anderen Ende. Wieso ich deswegen die Berichterstattung im Parlament abbrechen sollte, blieb mir zunächst schleierhaft. Wegen eines Unglücks mit einem Kleinflugzeug? Dachte ich. Das iPhone war damals noch nicht erfunden, um Livebilder zu sehen, brauchte es ein Fernsehgerät. Und davor stand bei meinem Eintreffen auf der Redaktion die versammelte Belegschaft, starte mit offenen Mündern ungläubig auf den Bildschirm. Und das Kleinflugzeug in meinem Kopf entpuppte sich als Passagierflugzeug. Nicht eines, es waren zwei, die in Endlosschlaufe und Zeitlupe immer und immer wieder in die Türme des WTC krachten. CNN, Breaking News. Wenig später stürzte der erste der beiden Wolkenkratzer in sich zusammen – jetzt vor meinen Augen, live im TV.

Matthias Oetterli, Chefredaktor

Ich war damals im grossen Basar in Istanbul. Der Basar in der türkischen Metropole ist so schon sehr beeindruckend. Ein komplexes Gefüge, eine Halle mit vielen verwinkelten Gängen. Als die Flugzeuge in das World Trade Center krachten, durchströmte die Nachricht wie ein Tsunami den Basar. Ich stand da und spürte die Welle der Unruhe, die sich unaufhaltbar durch die Gänge bewegte. Es war Angst in der Luft. Push-Meldungen auf dem Smartphone gab es damals noch nicht. Ein Händler übersetze uns dann die Nachricht.

Carmen Zettel, News-Redaktorin bei Radio Pilatus und Moderatorin bei Tele 1

Ich war damals frisch von einem Auslandaufenthalt zurückgekehrt. An diesem Tag sass ich mit meiner Mutter in der Küche, als wir bei Radio Pilatus die Eilmeldung hörten: «Ein Flugzeug ist in einen Turm des World Trade Centers eingeschlagen!» Ungläubig schalteten wir sofort den Fernseher ein und waren danach einfach nur noch geschockt. Wir verfolgten live wie das zweite Flugzeug in den anderen Turm einschlug und wie dieser später einstürzte. Wir sassen sicher mehrere Stunden still und mit Tränen in den Augen vor dem Fernseher. Das beklemmende Gefühl von damals, kommt mir auch heute noch hoch, wenn ich die Bilder wieder anschaue: Man ist einfach nur fassungslos!

Chantal Herger, Redaktorin bei PilatusToday

Als ich damals nach der Schule nach Hause kam, lief der Fernseher – was sehr ungewöhnlich war, dass gab es bei uns sonst nie. Meine Mutter erzählte mir, was passiert war. So sassen wir geschockt und sprachlos vor dem Fernseher und sahen die fürchterlichen Bilder. Ob ich wirklich verstanden habe, was da passierte, weiss ich nicht. Auch das Ausmass der Attentate konnte ich damals wohl noch nicht wirklich einordnen.

Michael Bumbacher, Praktikant

Als die Terroranschläge am 11. September stattfanden, war ich erst einige Monate alt. Das erste Mal kam ich damit in Berührung, als ich mit etwa zehn Jahren nach New York geflogen bin und durch die vielen Sicherheitskontrollen am Flughafen gehen musste. Mein Vater erklärte mir, dass dies seit 2001 so streng sei. Als wir in Manhattan an den Ort gingen, wo die Twin Towers einst standen und ich zwei riesige Gräben sah, erklärten mir meine Eltern die Geschehnisse von 9/11. Erst dann fing ich an zu realisieren, was dies für ein schreckliches Attentat war. Dass an diesem Ort einst zwei riesige Hochhäuser standen, konnte ich mir allerdings fast nicht vorstellen. Ich hatte sehr viele Fragen an meine Eltern zu diesem schwarzen Tag.

(red.)

veröffentlicht: 11. September 2021 12:59
aktualisiert: 11. September 2021 12:59
Quelle: PilatusToday

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