Stromversorgung

Zweiter Reaktor geht vom Netz: Elsässisches AKW Fessenheim gehört der Geschichte an

· Online seit 28.06.2020, 17:00 Uhr
Das Atomkraftwerk Fessenheim, 40 Kilometer nördlich der Basler Grenze, wird am Montag Abend vollständig abgeschaltet. Auch Schweizer Energieunternehmen bezogen jahrelang Strom aus Fessenheim.
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Im Elsässischen Fessenheim geht das älteste Atomkraftwerk Frankreichs endgültig vom Netz. Ein erster Reaktor war bereits im Februar abgeschaltet worden. Der zweite wird nun am Montag Abend um 23.30 Uhr abgeschaltet, wie die Deutsche Presseagentur (DPA) berichtete. Der Abbau wird gemäss der DPA zwei Jahrzehnte dauern.

Bis 2017 hatten auch Schweizer Energieunternehmen wie die BKW, Alpiq und die Axpo Strom aus Fessenheim bezogen. Entsprechend ihrer Aktienanteile via die Kernkraftwerks-Beteiligungsgesellschaft AG bezogen sie je 5 Prozent des Stroms.

«Sicherheitsgewinn für Basel»

Noch am Freitag war es in Fessenheim zu einer Panne gekommen. Der verbleibende Reaktor war wegen eines heftigen Gewitters automatisch heruntergefahren worden. Bis zur endgültigen Stilllegung war er über das Wochenende nochmals aktiviert worden.

Wegen seiner Anfälligkeit für Pannen war das AKW Fessenheim Kritikern stets ein Dorn im Auge. Auch aus der Schweiz setzten sich Atomgegner für die Stilllegung ein. Der ehemalige Basler SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner gründete einst den Trinationalen Atomschutzverband. «Für die Bürger in der Region Basel ist die Stilllegung ein wahnsinniger Sicherheitsgewinn», sagte er im Februar gegenüber CH Media.

veröffentlicht: 28. Juni 2020 17:00
aktualisiert: 28. Juni 2020 17:00
Quelle: CH Media

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