«Es ist ein Glück, dass sie noch steht»: Die Geschichte der Museggmauer
Quelle: Tele 1
Eine steile Treppe führt in den Wachtturm, dann steht man bereits bei der Toilette. In den Museggtürmen wurde alles so erhalten, wie es war. Aus den Wachttürmen konnte man früher erkennen, wenn sich Eindringlinge genähert haben. Auch wurden die Türme genutzt, um beispielsweise ein Feuer in der Stadt früh zu erkennen. War dies der Fall, dann wurde mit Glockenlärm Alarm geschlagen.
Walter Fassbind ist seit 23 Jahren Turmwart der Museggmauer. Er kennt die Türme in- und auswendig. Besonders gefällt ihm der Männli-Turm, der ein Männchen auf dem Spitz trägt. «Weil das Männchen schon sehr lange hier steht, musste es saniert werden. Rund zwei Jahre nach der Sanierung fiel ihm der sanierte Schweif ab», erzählt Fassbind und schmunzelt. «Jetzt sollte er aber wieder halten.»
Es ist ein grosses Glück, dass die Mauer und Türme immer noch stehen. «Glücklicherweise hatte die Stadt Luzern im 18. und 19. Jahrhundert kein Geld, um die Türme abzureissen.» Doch nicht nur für die menschlichen Mauerfans ist das Wahrzeichen eine Bereicherung, sondern auch für die tierischen. Besonders die Nordseite der Mauer ist stark belebt. Das liegt daran, dass diese mehr Löcher hat als die Südseite. So können sich Vögel, Wildbienen oder Fledermäuse besser und vermehrt einnisten.
Auf der anderen Seite der Mauer findet sich einer der letzten Bauernhöfe in der Stadt Luzern. Auf dem Kulturhof gibt es Ziegen, Schweine und vieles mehr zu bestaunen. Geführt wird dieser von Walter Fassbind und seiner Frau Pia und Irene Wespi. Um den Kulturhof der Gesellschaft näher zu bringen, werden regelmässig Erlebnistage für Schulklassen organisiert.