Playoffs verhindern

«Das ist für die Polizei nicht zumutbar» – Neuer Fussballmodus bereitet auch Politik Sorgen

23.06.2022, 09:46 Uhr
· Online seit 23.06.2022, 07:37 Uhr
Die Playoffs sind bei den Fussballfans höchst umstritten. Und auch die Politik wehrt sich. In einem Vorstoss fordern Vertreter aus vier verschiedenen Luzerner Parteien, dass die Reformen der Super League nicht auf Kosten der Sicherheit und der Planbarkeit von Polizeieinsätzen gehen dürfen.
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Ab der Saison 2023/24 stockt die Swiss Football League die Super League von zehn auf zwölf Teams auf. Zudem sollen nach einer Haupt- und Zwischenrunde der Meister und Absteiger neu in Playoffs bestimmt werden. Die Paarungen werden beim heute angedachten Modus teilweise erst wenige Tage vor dem Spiel bekannt gegeben. Dies sei nicht akzeptabel, schreibt die SP Luzern in einer Mitteilung.

Spiele sollen mindestens zwei Wochen vorher bekannt sein

Die Partei hat darum einen Vorstoss eingereicht. Demnach soll sich die Luzerner Regierung gegen Bewilligungen von Fussballspielen auf nationalem Niveau mit Zuschauern aussprechen, deren teilnehmende Teams und die damit verbundenen Risiken nicht mindestens zwei Wochen im Voraus bekannt sind.

Denn wenn dies so wie geplant umgesetzt werde, habe das erhebliche Konsequenzen für die Polizeiarbeit. Wenn die Paarungen erst zwei Tage vorher bekannt werden, sei das unzumutbar. Dies sei keine ausreichende Frist, wenn unklar ist, ob der Gegner Lugano, St. Gallen oder Zürich heisst.

Quelle: PilatusToday-Leserreporter

«Nun liegt es an der Politik»

Je nach Fall dürfte ein Mehrfaches an Personal von Nöten sein, welche an anderen Orten abgezogen oder kurzfristig aufgeboten werden müssen. «Das ist für die Polizeien nicht zumutbar, verursacht enorme Kosten und geht zulasten der öffentlichen Sicherheit, weil Personal dann an anderen Orten fehlt», So David Roth in der Mitteilung.

Es sei davon auszugehen, dass die Kantone bei dieser Modusänderung nicht konsultiert wurden, obwohl sie ganz direkt davon betroffen sein werden. Auch andere Veranstaltungen werden so kurzfristig nicht bewilligt, wenn die erwartete Personenzahl und die Sicherheitsrisiken nicht bekannt sind. David Roth: «Es ist deshalb an der Politik nun die Rahmenbedingungen vorzugeben.»

Bei der Swiss Football League komme der Vorstoss nicht besonders gut an, schreibt die Luzerner Zeitung. Und beim FC Luzern zeige man sich über den politisch breit abgestützten Vorstoss nicht überrascht.

(red.)

veröffentlicht: 23. Juni 2022 07:37
aktualisiert: 23. Juni 2022 09:46
Quelle: PilatusToday

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