Jüngster Schweizer aller Zeiten

Der 15-jährige Oliver Betschart golft jetzt mit der Weltspitze

06.11.2023, 12:03 Uhr
· Online seit 06.11.2023, 05:32 Uhr
Der 15-jährige Oliver Betschart hat sich für ein Turnier der PGA Tour, der bedeutendsten Golfserie weltweit, qualifiziert. Noch nie war ein Schweizer so jung so gut. Am Turnier trifft er nun auf seine Golf-Idole.
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Am neunten November beginnt für Oliver Betscharts junge Golfkarriere ein neues Kapitel. Der 15-Jährige wird als jüngster Schweizer aller Zeiten sein erstes Turnier auf der PGA Tour, der höchsten Turnierserie im Golfsport, bestreiten. Seit einem Jahrzehnt schaffte niemand mehr so jung den Sprung an ein Turnier auf diesem Niveau.

Als jüngster Schweizer auf der PGA Tour

Seit zehn Jahren widmet sich Oliver Betschart dem Golfsport. Über seinen Bruder gelangte er mit fünf Jahren zum Golf. «Sein Trainer hat mir einen Schläger abgeschnitten», erzählt Betschart. Mit solchen gekürzten Schläger spielte er die ersten Jahre. Im Alter von acht Jahren erzielte er sein erstes Hole-in-one: «Das war das Highlight meiner Golfkarriere.»

Jetzt steht er täglich vier Stunden auf dem Golfplatz: «Ich habe von Jahr zu Jahr mehr trainiert». Den grössten Teil seiner Trainingseinheiten widmet er dem Putting, dem Einlochen auf dem «Green», dem Zielbereich. Meistens ist er auf dem Golfplatz Port Royal anzutreffen, wo auch das PGA-Turnier ausgetragen wird.

Jetzt gelang ihm der bislang grösste Erfolg seiner noch jungen Karriere. Als erst 15-Jähriger qualifizierte er sich für ein Turnier der PGA Tour, der «Champions League» im US-Golf. Damit ist er der jüngste Schweizer Golfer aller Zeiten, der auf diesem Niveau golfen wird.

Seit 2019 figuriert die «Butterfield Bermuda Championship» im Kalender der PGA Tour. Für dieses hat er sich nun qualifiziert – und geniesst sogar Heimvorteil: Das Turnier wird auf dem Golfplatz Port Royal ausgetragen, wo Oliver Betschart oft anzutreffen ist.

Betschart ist Bermudaer mit Schweizer Wurzeln

Oliver selbst hat seine Wurzeln im britischen Überseegebiet, das rund 1200 Kilometer vor der amerikanischen Ostküste liegt. Sein Vater ist von den Bermudas, hat aber Schweizer Wurzeln. Auch Oliver wurde auf der Insel, die dem sagenumwobenen Bermudadreieck den Namen leiht, geboren.

Olivers Mutter ist Schweizerin, er spricht deshalb auch Schweizerdeutsch. 2011 lebte er mit seiner Familie für zwei Jahre in Sattel im Kanton Schwyz. Sein ältester Bruder hat in der Nähe eine Berufslehre begonnen.

Regelmässig kehrt Oliver zurück in die Schweiz. Hier habe es auch gute Gegner in seinem Alter, erklärt er. «Es ist schön, gegen junge Spieler zu spielen», sagt er. Dies auch, weil er hier auf Freunde trifft. Auf Bermuda spielt er fast ausschliesslich gegen erwachsene Gegner.

In den letzten zwei Jahren verbrachte der 15-Jährige jeweils Juni bis August in der Schweiz und trainierte seine Golffähigkeiten im Golfclub Zürichsee am Obersee. Auch im nächsten Jahr will Oliver wieder im Sommer in der Schweiz trainieren.

Letztes Jahr im Staff, dieses Jahr als Teilnehmer

Im Vorjahr gehörte Oliver Betschart noch zum Turnier-Staff. Jetzt darf er gemeinsam mit seinen Idolen auf dem Golfplatz golfen. Die Butterfield Bermuda Championship will Oliver Schritt für Schritt angehen.

Mit der Qualifikation habe er sein grosses Ziel bereits erreicht, sagt Oliver. Entsprechend setzt er sich sein nächstes Ziel für das Turnier: «Mein Ziel ist es, den ersten Schlag, so gut wie ich kann, zu schlagen.» Natürlich wäre es schön, den Cut zu schaffen, fügt der 15-Jährige an. Nach zwei Tagen wird das Teilnehmerfeld halbiert.

Besonders freut er sich auf Brendon Todd, ein Profigolfer aus den USA, der über doppelt so alt ist wie Oliver. Todd gewann die erste Austragung der Butterfield Bermuda Championship 2019. Damals verfolgte Oliver den Auftritt des US-Amerikaners eng, jetzt hofft er, gegen ihn golfen zu können. Betscharts Vorfreude ist riesig:  «Ich bin sehr glücklich und es wird ein Haufen Spass sein. Ich werde am ersten Tag sehr nervös sein. Aber nervös zu sein, heisst, dass es dir etwas bedeutet.»

veröffentlicht: 6. November 2023 05:32
aktualisiert: 6. November 2023 12:03
Quelle: ZüriToday

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