Spezieller Gast

Ein Amerikaner zu Besuch an Schweizer Schwingfesten

23.05.2022, 08:22 Uhr
· Online seit 23.05.2022, 08:11 Uhr
Normalerweise werden an Kantonalschwingfesten Schwinger aus anderen Kantonen eingeladen. In Schwyz und Uri war allerdings noch ein Gast von viel weiter entfernt am Start: Patrick Richardson aus den USA.
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«Es war immer mein Traum, einmal in der Schweiz schwingen zu können.» Patrick Richardson schwingt seit gut 30 Jahren. Dies aber nicht in der Schweiz, sondern in den Staaten. An der Westküste der USA gäbe es rund neun Schwingfeste, an denen er sein Können zeigt. Einmal im Leben wollte er aber das Ursprungsland seines Sports besuchen. Nach der Corona-Pandemie sagte sich der 34-Jährige: «Jetzt oder nie».

In der Schweiz besuchte Richardson innerhalb von drei Wochen drei Kantonalschwingfeste. Basel, Schwyz und am Sonntag Uri. «Es war ein harter Tag. Ich habe den ersten Gang zwar gewonnen, danach aber drei verloren. Es ist aber schön, überhaupt dabei zu sein. Diese Erfahrung kann mir niemand mehr nehmen», erzählte der US-Amerikaner mit einem Lächeln im Gesicht. Im 4. Gang des Urner Kantonalen schied Richardson schlussendlich aus. Obwohl er schon seit über 30 Jahren schwingt, wisse er, dass er nicht das Niveau der Schweizer Top-Schwinger besitzt. Sein letztes Schwingfest in der Schweiz genoss er aber trotzdem noch – mit ein paar Bierchen.

Ein Kranz zu holen sei zwar sein grosses Ziel, aber: «Ich weiss wie hart es ist, diesen zu holen. Mein Hauptziel ist es daher, einfach mein Bestes zu geben.» Während der drei Schwingfeste, an denen Richardson teilgenommen hat, habe er sich auch nicht verletzt. Das sei toll.

Schweizer Wurzeln

Patrick Richardson ist nicht von ungefähr zum Schwingen gekommen. Er hat seine Wurzeln in der Schweiz. «Die Familie meiner Mutter kommt aus der Schweiz. Also meine Urgrosseltern – sogar aus der Innerschweiz. Meine Urgrossmutter stammt aus Einsiedeln», so der bärtige Böse. Das Schwingen ist demnach auch nicht das einzige, was den Riesen mit der Schweiz verbindet. Er habe eine Leidenschaft für die Schweizer Volksmusik entwickelt. «Eines meiner Lieblingslieder ist die Steiner Chilbi», lacht Richardson.

Vergleich mit Super-Bowl

Zurück zur Leidenschaft Schwingen. Fasziniert ist er vor allem, wenn rund 300'000 Besucher an die eidgenössischen Schwingfeste strömen. «Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen für den Sport an die Feste kommen». Wenn er das Geschehende seinen Freunden in Amerika erzähle, vergleiche er die Eidgenössischen Schwingfeste jeweils mit dem Super Bowl. «Die Stimmung und die Leidenschaft ist ähnlich», so der amerikanische Böse.

Am Dienstag, dem 24. Mai, fliegt Patrick Richardson wieder nach Hause. Am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln wird er daher nicht teilnehmen, sein Können würde dafür nicht ausreichen. 

veröffentlicht: 23. Mai 2022 08:11
aktualisiert: 23. Mai 2022 08:22
Quelle: PilatusToday

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