FC Luzern

Bloss den Kopf nicht hängen lassen!

· Online seit 01.10.2021, 17:46 Uhr
Wenn dir die Scheisse bis zum Hals reicht, solltest du den Kopf nicht hängen lassen. Klingt banal, doch diese alte Binsenweisheit trifft ziemlich gut auf die Situation beim FC Luzern zu. Vor dem Auswärtsspiel beim Leader FC Basel ist Kampfgeist gefragt. Doch woher soll dieser kommen?
Anzeige

Bestimmt nicht von den bisherigen Leistungen in dieser Saison. Diese lassen wahrlich keine euphorischen Sprünge zu. Der FC Luzern lässt so ziemlich alles vermissen, was die Luzerner in der vergangenen Saison noch ausgezeichnet hat. «Man sieht den Unterschied klar, dass wir letzte Saison diese Energie hatten. Die Energie, das Spiel immer gewinnen zu wollen, auch bei Rückstand», gibt Celestini zu. «Wir hatten immer das Gefühl, auch wenn es mal nicht so gut lief, es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Siege kommen». Doch genau dieses Verständnis fehlt aktuell.

Mehr als die Resultate, liessen zuletzt die Leistungen auf dem Platz aufhorchen. Das Bild des FCL glich jenem eines Absteigers. Dass es so nicht weitergehen kann, ist sich die Mannschaft bewusst. Nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Trainerteam und die Führungsetage. Es ist nun der ganze Verein gefragt, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Natürlich bedarf es in erster Linie gute (und erfolgreiche!) Leistungen auf dem Platz. Doch die Mannschaft muss das Vertrauen des gesamten Vereins spüren. Und dieses Vertrauen scheint sie zu haben.

«Wir sind uns absolut bewusst, in welcher Lage wir sind», betont Simon Grether. Der FCL-Allrounder nimmt kein Blatt vor den Mund. «Die Leistungen zuletzt waren nicht gut. Da muss jeder Spieler selbst in den Spiegel schauen und zu sich ganz ehrlich sein und sich hinterfragen, ob er wirklich alles aus sich herausgeholt hat».

Celestini will keine Heulsuse sein

Fabio Celestini betonte zuletzt immer wieder, dass er Lösungen suchen müsse. Nun scheint die Mannschaft gemeinsam eine Lösung gefunden zu haben, wie man die Abwärtsspirale stoppen kann. Es gab diese Woche eine teaminterne Aussprache. «Wir haben angesprochen, was nicht gut ist und woran wir arbeiten wollen», so Grether. «Ich denke, dass wir nun wissen, dass wir nur gemeinsam da wieder rauskommen. Dass jeder ans Limit gehen muss und darüber hinaus». Der Rest des Besprochenen bleibt teamintern. Ist vielleicht auch gut so.

Und Celestini? Dieser könnte auch die lange Verletztenliste mit 7 Spielern als Ausrede nehmen für die mangelhaften Leistungen. «Ich könnte im Moment wohl 20 Ausreden bringen oder Entschuldigungen. Aber was soll das bringen? Das ist weinen. Das ist nicht meine Art. Ich kann weinen, weinen und weinen und Entschuldigungen suchen und mich rausreden. Aber es ändert nichts. Schlussendlich spielen wir immer 11 gegen 11 und wir haben immer die Möglichkeit, es in jedem Spiel besser zu machen. Tun wir dies nicht, dann ist das unser Fehler.»

Sicherlich gäbe es im Moment sportlich einfachere Spiele zu bestreiten als ein Auswärtsspiel gegen den FC Basel. Diese scheinen ihre Baisse aus der vergangenen Saison definitiv überwunden zu haben und führen die Super League Tabelle souverän an. «Basel hat die Möglichkeiten, aus jeder Situation ein Tor zu erzielen», weiss Celestini um die Stärken des Rahmen-Teams. «Egal ob aus dem Spiel, mit einem Freistoss oder nach einer Ecke. Zudem haben sie gute Einzelspieler, die individuell den Unterschied machen können». Und jetzt? Resignieren und schauen, dass man keine zu hohe Klatsche kassiert? Von wegen! «Ich bin überzeugt, dass wir gegen jedes Team auf der Welt gewinnen können. Zumindest einmal. Wir können nicht jedes Mal gegen Basel gewinnen. Einmal vielleicht, ja. Und warum soll dieses eine Mal nicht am Sonntag sein? Ich bin überzeugt, dass wir Basel schlagen können.»

Es ist genau jenes Selbstvertrauen, welches der FCL aktuell so dringend benötigt. Dieses Selbstvertrauen und Selbstverständnis aus der vergangenen Saison, welches die Luzerner so stark gemacht hat. Doch dies erreicht man nur, wenn man als Mannschaft gemeinsam vorwärts geht. Und keinesfalls den Kopf hängen lässt. Schon gar nicht, wenn einem, wie aktuell, die Scheisse bis zum Hals steht.

veröffentlicht: 1. Oktober 2021 17:46
aktualisiert: 1. Oktober 2021 17:46
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch