Verwaltungsrat erklärt Anzeige

FCL-Präsident Wolf nach GV erleichtert: «Bin froh, dass ich weiter machen kann»

22.12.2022, 14:33 Uhr
· Online seit 22.12.2022, 13:06 Uhr
Der FC Luzern nimmt Stellung zum Ausgang der Generalversammlung der FCL Holding AG vom Mittwochabend. Man sei froh, dass der Verwaltungsrat vorerst so bestehen bleibt.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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«Ich war natürlich angespannt, da ich nicht wusste, was mich genau erwartet», sagt der wiedergewählte FCL-Präsident Stefan Wolf am Donnerstagvormittag. Er habe aber trotzdem gemischte Gefühle: «Einerseits bin ich froh, dass ich als Präsident weitermachen kann. Andererseits weiss ich auch, dass wir nicht in eine Euphorie verfallen können.»

«Strafanzeige ist korrekt»

Ein erster Schritt in die gewünschte Richtung des FCL sei gemacht, aber der Weg ist noch lang. Das sieht auch die Verwaltungsrätin der FCL Holding AG und Anwältin Ursula Engelberger so. Die Strafanzeige gegen Bernhard Alpstaeg und somit die Wegnahme seiner Aktienmehrheit sei absolut berechtigt, betont sie.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Die Aktien seien vor gut acht Jahren nicht direkt von Ex-FCL-Präsident Walter Stierli zu Bernhard Alpstaeg übergegangen. Die Wertpapiere seien zuerst über die Studhalter & Partner Rechtsanwälte AG gegangen und wurden dort treuhänderisch deponiert. «Die Kanzlei wurde also Eigentümerin der Aktien, aber ohne Stimmrecht. Von dort gingen die Aktien dann zu Alpstaeg. Dieser Übertrag ist nicht korrekt erfolgt», betont Engelberger.

Laut Stierli alles rechtmässig abgelaufen

Anders sieht das Ex-Aktionär Walter Stierli, wie er gegenüber PilatusToday  und Tele 1 bereits im November sagte. Er betonte, dass er sein Aktienpaket mit «bestem Wissen und Gewissen» an Bernhard Alpstaeg übergeben und mit der momentanen Situation nichts zutun habe.

Sein 25-Prozent-Aktienpaket habe er vor acht Jahren an Bernhard Alpstaeg verkauft. Dass die Aktien beim Rechtsanwalt Studhalter hinterlegt gewesen sein sollen, davon wisse er nichts.

Stierli wurde von den Anwälten zur Holding-GV vom Mittwochabend eingeladen – der Einlass wurde ihm dann aber verweigert, was ihm zusätzlich sauer aufstösst, sagt er gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Fans kamen über Bieri zu Aktien

Dafür waren unter den 50 Kleinaktionären auch Vertreter der FCL-Fans. Diese kamen kurzfristig zu Aktien von Grossaktionär Josef Bieri. Durfte dieser das überhaupt? «Ja», sagt Ursula Engelberger. «Als Josef Bieri seine Aktien bekommen hat, hat er einen Verzicht auf sein Vorkaufsrecht unterschrieben auf diese 38 Prozent. Darum durfte Bieri ohne die Zustimmung von anderen Aktionären einen Teil seiner Aktien verkaufen.»

Alpstaeg fechtet Entscheid an

Fakt ist: Es kehrt wohl noch lange keine Ruhe ein beim FCL. «Bernhard Alpstaeg wird die Entscheide der GV anfechten», erklärt sein Sprecher am Mittwochabend. «Auch wird er anfechten, dass man ihm fast die Hälfte seiner Aktien aus dem Aktienbuch gestrichen hat.»

Quelle: PilatusToday

Gerichte werden nun über die Rechtmässigkeit des Aktienverkaufs an Alpstaeg entscheiden – und somit über die Zukunft des FCL. Bis das Ganze rechtlich geklärt ist, gilt die Unschuldsvermutung.

veröffentlicht: 22. Dezember 2022 13:06
aktualisiert: 22. Dezember 2022 14:33
Quelle: PilatusToday

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