FC Luzern

Kurve ruft zu Boykott von Saisonabos auf

· Online seit 25.06.2020, 20:56 Uhr
Der Knatsch in der Führungsetage beim FC Luzern ist durch die Coronakrise schon fast vergessen gegangen. Wirklich gelöst ist der Machtkampf zwischen den Aktionären aber noch immer nicht. Die United Supporters Luzern USL rufen deshalb zu einem Boykott auf.
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Sie sind die Treusten unter den Fans und sorgen für die Stimmung im Stadion während den FCL-Spielen. Die Mitglieder der USL, der Dachorganisation der Fans und Fanclubs. Ausgerechnet diese blau-weissen Herzen legen sich jetzt mit der Führungsetage des FCL an. Sie wollen erst dann neue Saisonabos kaufen, wenn es eine klare Antwort zu den FCL-Aktien gibt. Ausserdem rufen sie auch Sponsoren und andere Fans zu diesem Boykott auf.

Grund für diesen Aufruf ist, dass die USL fürchtet, dass der FCL in die Hände von ausländischen Investoren fällt. Spekulationen darüber, dass Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg seine Aktienmehrheit an einen solchen verkaufen könnte, gab es zuletzt immer wieder. Die USL weist in ihrem Schreiben auch darauf hin, dass der FCL bei einem Gespräch zu diesem Thema keine klare Haltung einnehmen konnte. «Wir können derzeit nichts ausschliessen», sei die Antwort des Clubs gewesen.

Boykott der Kurve wäre fatal für den FCL

Auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 unterstützt Philipp Studhalter, Verwaltungsratspräsident des FC Luzern, Ansätze des öffentlichen Briefs der USL. «Klarheit über die strategische Zukunft ist Voraussetzung dafür, dass der FCL die Planung in verschiedenen Bereichen vorantreiben kann». Für den Klub sei es entscheidend, dass die Werte, welche den FC Luzern ausmachen, beibehalten und in die Zukunft geführt werden.

Ausserdem hofft der Klub, dass sich die FCL-Fans weiterhin hinter den Verein stellen und sich für die kommende Saison eine Abo Card kaufen. Denn: «Um finanziell überleben zu können, ist der FCL auf die Unterstützung von Allen angewiesen», so Studhalter.

Aktionäre wollen sich Zeit lassen

Die Aktionäre selbst würden einen Boykott der Fans bedauern, heisst es von Bruno Affentranger auf Anfrage. Er ist das Sprachrohr der Aktionäre und gibt jeweils auch Auskunft bei Anfragen rund um den Knatsch in der Teppichetage. Allerdings bleibt er rund um den Boykott-Aufruf und die Knatsch-Verhandlungen sehr zurückhaltend.

Die Aktionäre hatten zu Beginn der Diskussionen klar kommuniziert, dass sie sich bis zum kommenden September Zeit nehmen wollen, um eine Lösung zu finden. Daran wollen sie trotz Boykott-Aufruf der Fans festhalten. Die Angst der Fans, vor einem Verkauf an einen ausländischen Investor, kann Affentranger aber durchaus verstehen. Er betont deshalb auch, dass sich die Aktionäre genau deshalb diese Zeit nehmen wollen. Die Entscheidung soll «sorgfältig» getroffen werden.

Finanzierung bis September 2021 gesichert

Auch die Aktionäre haben ein Interesse an Klarheit über die Zukunft des FCL. So oder so, sei aber die Finanzierung des FC Luzern bis im September 2021 sichergestellt – also noch fast eineinhalb Jahre.

veröffentlicht: 25. Juni 2020 20:56
aktualisiert: 25. Juni 2020 20:56
Quelle: PilatusToday

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