1. Runde im Cup

Schötz gegen FCL wird zum Duell unter Freunden

19.08.2022, 14:52 Uhr
· Online seit 19.08.2022, 14:48 Uhr
Im Cup gibt es immer wieder besondere Affichen. Klein gegen Gross, Amateurverein gegen Profis, Dorfclub gegen Stadtverein. Am Wochenende steht die 1. Hauptrunde des Schweizer Fussball Cups auf dem Programm. Für die beiden Mannschaften kommt es zu einem besonderen Duell.
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Weit ist die Anreise für den FC Luzern am Samstag nicht. Es geht nach Schötz ins Luzerner Hinterland. Der Verein aus der 1. Liga empfängt den Super League-Vertreter und freut sich auf ein Cup-Volksfest. Ein Highlight wohl für viele der Schötzer Spieler. Ein besonderes Duell wird es garantiert für Schötz-Captain Jessy Nimi, der bei Radio Pilatus arbeitet. Der Schötzer Verteidiger trifft auf den FCL mit Dejan Sorgic. Nimi und Sorgic sind seit Kindheitstagen beste Kumpels. Eine Wette hätten die beiden noch nicht am Laufen, so Dejan Sorgic. «Aber wenn Schötz gewinnt, dann will ich sein Trikot», sagt Jessy Nimi und lacht. «Okay, das will ich aber so oder so, auch wenn wir verlieren.»

Nimi träumt von einem «Tunnel» – Sorgic wohl von einem Tor

Ab der Frage, ob ein «Tunnel» gegen Sorgic möglich sei, gerät Nimi beinahe etwas ins Träumen. «Das wäre das Grösste, ganz ehrlich. Das würde er noch wochenlang zu hören kriegen.» Nun interveniert Sorgic bei Nimi. «Jessy muss aufpassen, dass er kein Tunnel kriegt, da ist die Gefahr grösser.» Die Stimmung vor dem Cupspiel ist gut bei den beiden. Auch wenn gerade Dejan Sorgic mit seinen FCL-Stürmerkollegen in so etwas wie einer Schaffenskrise steckt. Kein einziges der drei bisherigen FCL-Saisontore hat ein Stürmer geschossen. Pius Dorn, Nicky Beloko und Sofyan Chader waren die Torschützen. Die Stürmerseelen bluten derzeit etwas. Dürfte Jessy Nimi und dem FC Schötz durchaus egal sein, wenn die Stürmer auch nach dem Cup-Duell noch ohne Tore dastehen würden.

Die Ausgangslage ist klar: Alles andere als ein FCL-Sieg wäre eine Überraschung. Auf die Frage, wie die Schötzer denn eine Chance haben könnten gegen die Luzerner, will sich Dejan Sorgic nicht in die Karten schauen lassen. «Das verrate ich ihm hier sicherlich nicht, das müssen sie schon selber rausfinden». Und die Schötzer scheinen zumindest einen Plan zu haben, wie sie dem FCL ein Bein stellen könnten. «Wir brauchen auf jeden Fall Wettkampfglück und vor allem auch Leidenschaft», so Nimi. «Wir müssen fighten bis zum Umfallen und möglichst lange hinten die 0 halten. Und vorne dann einfach irgendwann einen reinhauen». So einfach klingt Fussball. «Fussball ist grundsätzlich auch ganz einfach», erwidert Nimi und lacht.

Auch der FC Luzern weiss, auf was sie sich gegen Schötz einstellen müssen. Dreimal liess der FCL die Schötzer live beobachten. Einmal davon war auch Mario Frick selbst anwesend. Frick spielte übrigens schon einmal gegen Schötz. Damals noch im Dress des FC St. Gallen. Im Penaltyschiessen reichte es gerade so zum Weiterkommen für die Ostschweizer. Nebst den Beobachtungen vor Ort haben die Luzerner auch Videomaterial der Schötzer ausgewertet. Nach der blamablen Niederlage am vergangenen Wochenende gegen St. Gallen ist der FCL auf Wiedergutmachung aus. Und weiss: Alles andere als ein FCL-Sieg wäre fatal.

Ein Cupfest wird es so oder so, dessen ist sich auch Jessy Nimi bewusst. «Wenn wir gewinnen, gibt es ein Riesenfest am Samstag. Wenn der FCL aber gewinnt und später auch noch den Cupsieg holt, dann feiern wir gar zweimal. Aber feiern werden wir auf jeden Fall.» Man darf gespannt sein, wer im Kumpelduell Sorgic vs. Nimi die Nase vorne hat, wem ein «Tunnel» gelingt und wer vielleicht sogar ein Tor schiesst. Aber klar ist auch: Unabhängig vom Resultat, die Freundschaft der beiden bleibt auch nach Samstag bestehen.

veröffentlicht: 19. August 2022 14:48
aktualisiert: 19. August 2022 14:52
Quelle: PilatusToday

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