Christian Gentner

«Stuttgart wollte mich schon in diesem Sommer holen»

· Online seit 16.09.2022, 09:18 Uhr
Mit 37 Jahren ist Schluss. Christian Gentner beendet Ende Jahr seine Aktiv-Karriere als Fussballer. Vom Platz geht es in die Chefetage. Quasi. Vom FCL geht es für «Gente» zurück nach Deutschland zu seinem Herzensclub Vfb Stuttgart.
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Gegen Winterthur schoss Gentner beim 6:0-Sieg des FCL am vergangenen Wochenende sein erstes Tor im Dress von Blau-Weiss. «Die Kollegen haben schon über mich gescherzt, dass ich nun wirklich aufhören könne auf dem Karrierehöhepunkt mit einem Tor in der Super League.» Gentner hat gar noch ein paar Spiele, um allfällige weitere Tore nachzulegen. Noch neun Partien sind es inklusive Cup, bis die Karriere von Christian Gentner auf dem Platz zu Ende geht.

«Ich behaupte zumindest jetzt, dass es mir bewusst ist, dass meine Karriere zu Ende geht. Aber am Tag des letzten Spiels wird dann sicherlich Wehmut aufkommen. Der Fussball begleitet mich bislang mein ganzes Leben. Und wird es ja auch künftig immer noch tun.» Als Leiter Lizenzspielerabteilung ist Gentner ab dem 1. Januar 2023 beim Vfb Stuttgart angestellt. «Eigentlich wollte ich mir nach meiner Karriere erst mal eine kleine Auszeit nehmen von ein paar Monaten, bevor es weiter geht. Wir als Familie konnten aber in den anderthalb Jahren hier in der Zentralschweiz das Leben auch abseits des Fussballs dermassen geniessen, dass ich mich bereit fühle für die neue Herausforderung.»

Stuttgart wollte Gentner bereits diesen Sommer

Im Mai kamen die Verantwortlichen von Stuttgart das erste Mal auf ihren Ex-Spieler zu. «Stuttgart wollte mich eigentlich schon zu Beginn dieser Saison im Sommer holen. Aber das kam für mich nicht in Frage, ich fühlte mich einfach noch nicht ready und wollte noch Fussball spielen. Die Gespräche brachen danach aber nie ab und schlussendlich einigten wir uns auf Arbeitsbeginn per Anfang Januar.» Der FCL sei von Anfang an transparent in seine Gedanken und Überlegungen mit eingebunden gewesen, so Gentner. Tore und Assists lieferte Gentner im FCL-Dress nicht am Laufmeter. Wurde von ihm aber auch nicht erwartet. Der erfahrene Deutsche brachte den FCL auf anderen Ebenen weiter. Menschlich und mit seiner Erfahrung.

Fritz, Schäfer und Kehl als Vorbild

Aspekte, welche ihm in seiner neuen Rolle ebenfalls helfen werden. «Als Leiter Lizenzspielerabteilung bist du ein Bindeglied zwischen Mannschaft und Chefetage. Ich kann die Kabine spüren, bin Ansprechperson für die Coaches und Drehscheibe zwischen Vereinsführung und Mannschaft.» In Deutschland ist diese Stelle gang und gäbe. Viele ehemalige Spieler gelangen über diese Rolle in neue Funktionen in ihren Clubs. Clemens Fritz beispielsweise in Bremen oder auch Sebastian Kehl in Dortmund haben dies so gemacht. Gentner selbst hat in den vergangenen Monaten eine Weiterbildung im Führungsbereich gemacht. «Nun kann ich das Gelernte mit meiner Erfahrung aus der Praxis kombinieren und anwenden.»

Und dies bei seinem Herzensclub Vfb Stuttgart, wo seine Karriere einst begann. Mit den Schwaben feierte Gentner in der Saison 2006/07 die deutsche Meisterschaft. «Stuttgart ist für mich Heimat. Da sind wir gross geworden, aufgewachsen und als Familie auch zusammengewachsen.» Noch bleiben der Familie Gentner ein paar Wochen in der Zentralschweiz, bis es zurück in die Heimat geht.

Inwiefern Gentner in seiner neuen Rolle als Leiter Lizenzspielerabteilung auch bei den Transfers involviert sein wird, ist offen. Ab der Bemerkung, dass er Ardon Jashari aber hier lassen solle, muss Gentner schmunzeln. «Ardon bleibt hier, er hat ja eine wichtige Rolle. Ob und wann sein Weg mal in eine andere Liga führt, entscheidet Ardon mit seiner Leistung selber. Ich freue mich aber, dass ich als Spieler jetzt noch dazu beitragen kann, dass er sich weiterentwickelt.» Viel Zeit bleibt Jashari nicht mehr von Gentner zu profitieren. Neun Spieltage sind es noch, bis Christian Gentner «Tschüss» sagt und seine Fussballschuhe an den Nagel hängt.

veröffentlicht: 16. September 2022 09:18
aktualisiert: 16. September 2022 09:18
Quelle: PilatusToday

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