«Habe Kleider bis ins Finale dabei»: Die Frauen Nati ist bereit für die WM
Bis die WM in Australien und Neuseeland losgeht, dauert es noch eine ganze Weile. Für die Schweizer Fussballerinnen vergeht die Zeit jedoch wohl schneller als für uns. Sie sind bereits in den letzten Vorbereitungen, bevor sie in gut zwei Wochen in den Flieger nach «Down Under» steigen.
Entfernung als grosse Herausforderung
Die Vorfreude bei den Frauen ist riesig. Und dies, obwohl die Trainings anstrengend sind, sagt die Mittelfeldspielerin Géraldine Reuteler aus Stans. «Vor vier Jahren haben wir die Qualifikation für die WM nicht geschafft, das war eine grosse Enttäuschung. Seither haben wir stark an uns gearbeitet und uns weiterentwickelt.»
Ziel: Möglichst weit kommen – also Finale
Für Reuteler wird eine der grossen Herausforderungen wohl die Entfernung sein: «Es wird eine riesige Reise. Auch die Zeitumstellung wird nicht einfach.» Ihre Familie reise aber mit und unterstütze sie. Neuseeland ist der Schweiz zehn Stunden voraus, in Sidney (Australien) sind es acht Stunden.
Von guter Stimmung und einer top Vorbereitung schwärmt auch die Verteidigerin Viola Calligaris aus Sarnen. Die 27-Jährige hat demnach ein grosses Ziel vor Augen. «Ich habe genügend Kleider bis ins Finale dabei», so Calligaris schmunzelnd. «Wir hatten sicher Glück bei der Gruppenauslosung. Trotzdem muss man jedes Spiel seriös spielen und gewinnen. Es wird einem nichts geschenkt. Wir wollen so weit kommen wie möglich, aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen», lautet ihre Devise.
Auch wenn die Schweizerinnen nicht als Siegerinnen zurückkehren sollten, Viola Calligaris sieht im Grossevent auch Vorteile neben dem Spielfeld. «Schon nach der EM in England hat der Frauenfussball einen Hype erlebt. Ich glaube, jetzt ist es wichtig, auf diesen Zug aufzuspringen. Auch wenn die WM weit weg ist, können wir sie den Menschen trotzdem näher bringen und den Frauenfussball weiter pushen», betont die 27-Jährige.
Zurück zu den Vorbereitungen: Die Schweizerinnen trainieren aktuell von Montag bis Freitag. Am Wochenende haben sie Verschnaufpause. Trotzdem sei es sehr intensiv. «Man merkt aber langsam, dass alle bereit und fokussiert sind. Wir sind alle angekommen. Jetzt geht die Arbeit richtig los», sagt die Verteidigerin Luana Bühler aus Wolhusen.
Sie sieht die grösste Stärke der Schweizer Fussballerinnen vor allem in der Kompaktheit. «Wir sind eine sehr gute Mannschaft, gespickt mit individuell starken Spielerinnen. Wir können als kompaktes Team eine gute Leistung zeigen», so Bühler. Allerdings müssen die Schweizerinnen auf allen Ebenen noch besser werden. Laut Bühler arbeite man unter anderem noch am physischen und mentalen Fokus.