Schlechtestes Team der Innerschweiz

SC Emmen kassiert 1:22-Klatsche: «Wir haben Personalmangel!»

30.04.2022, 10:45 Uhr
· Online seit 30.04.2022, 09:06 Uhr
Die 5. Liga-Mannschaft des SC Emmen ist momentan das schlechteste Team der Zentralschweiz – sie sind das Schlusslicht der Tabelle. Am vergangenen Wochenende musste der SC Emmen im Derby gegen den FC Emmenbrücke eine besonders herbe Niederlage einstecken. Warum sie den Kopf trotzdem nicht hängen lassen.
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Gleich 1:22 lautete das Schlussresultat im Spiel zwischen dem SC Emmen und dem FC Emmenbrücke der 5. Liga vergangenes Wochenende. Das einzige Tor der Emmer war dann auch noch ein Eigentor der Gegner. Die Mannschaft ist, abgesehen von einer anderen aufgelösten Mannschaft aus Buochs, Tabellenletzter. Wie das Team damit umgeht und was die Gründe waren für die Niederlage, erzählt der Trainer des SC Emmen, Patrik Shala.

Patrik Shala, vergangenen Sonntag verlor ihr Team 1:22 gegen den FC Emmenbrücke. Was war der Grund für diese Niederlage?

Beim letzten Match hatten wir acht B-Junioren, die zwischen 15 und 16 Jahre alt sind. Es ist natürlich schwierig für Junioren, dieselbe Leistung zu erzielen wie der Gegner, wenn dessen Spieler 27-Jährig oder älter sind.

Wie geht man mit solchen Niederlagen um?

Weder für mich als Trainer noch für die Spieler ist dies eine einfache Situation. Es gab einige unglückliche Kettenreaktionen in der Vergangenheit, die uns sehr geschwächt haben. Einerseits hatte die Corona-Pandemie einen Einfluss. Zudem wollte man beim SC Emmen unsere Mannschaft gründen, weil die Mannschaft der vierten Liga das Potential hatte, in die dritte Liga aufzusteigen.

Wir wollten eine Brücke von den Junioren zu den Aktiven bilden und haben deshalb die fünfte Mannschaft gegründet, also jene, die eben diese herbe Niederlage einstecken musste. Leider stieg die Viertliga-Mannschaft nie auf wie geplant und war auf dem ähnlichen Level wie unsere Mannschaft.

Seit fünf Jahren bin ich Trainer dieser Mannschaft, wir haben chronischen Personalmangel. Ich bin froh, wenn wir elf Spieler auf dem Feld haben. Dementsprechend war auch die Leistung auf dem Feld.

Es ist sicher nicht sehr motivierend, wenn man zu den schlechtesten Fussballteams der Zentralschweiz zählt?

Definitiv! Aus diesem Grund haben viele Spieler nur kurzfristig bei uns im Kader gespielt. Aber es gibt auch Spieler wie beispielsweise der Captain, die von Anfang an dabei sind. Für sie geht es in erster Linie nicht um Resultate. So ergeht es auch mir. Ich wusste von Anfang an, dass es um den Spass am Spiel geht. Es geht auch um die Kollegialität und darum, nach dem Spiel etwas zusammen zu trinken oder mit den Junioren essen zu gehen, egal wie das Resultat aussieht.

Man schaut also, dass der Spass im Vordergrund steht?

Auf jeden Fall. Der eine oder andere ist froh, dass er überhaupt spielen kann, damit er Bewegung und Abwechslung im Alltag hat. Am Ende des Tages spielt das Resultat keine grosse Rolle. Klar, wenn man gewinnt, macht dies mehr Spass. Vor allem, wenn man noch Zuschauer hat. Aber der Teamgeist hat Vorrang.

Wie bereitet man sich auf die Spiele vor?

Das ist so eine Sache. Früher hatten wir Trainings, wie man es von anderen Mannschaften kennt. Seit dieser Saison sind wir jedoch sehr schwach unterwegs, was das Kader betrifft. Aktuell sind wir sechs bis sieben Personen in unserer Mannschaft. Den Rest müssen wir ausleihen. Für mich als Trainer ist es schwierig, mit so wenigen Spielern ein Training zu führen, vor allem wenn krankheitshalber noch Personen ausfallen. Wir schauen, dass wir uns bei den Trainingstagen bewegen und zusammen spielen können.

Wie motiviert man sich mit dieser Ausgangslange für die Spiele?

Auch wenn sich der eine oder andere bewusst ist, dass wir vielleicht nicht immer gewinnen, ist die Motivation bei jedem Spiel vorhanden. Diese Saison konnten wir auch schon Matches gewinnen oder haben Unentschieden gespielt – diese haben uns für die nächsten Wochen dann wieder motiviert.

Wir nehmen uns kleine Meilensteine vor: Ein Tor schiessen, wenig Tore kassieren, zehn Pässe nacheinander fehlerfrei spielen oder 90 Minuten durchspielen. Diese Ziele zu erreichen, motiviert uns auch.

Wie geht es mit dem Team nun weiter?

Vieles hängt vom Verein ab. Wir sind sehr stark auf Aushilfen angewiesen, wie zum Beispiel Junioren oder Spieler aus der vierten Liga. Wenn der Verein uns unterstützt und uns die Spieler aus der anderen Liga zur Verfügung stellt, können wir wie bis anhin weiterspielen. Natürlich würden wir uns auch auf Neumitglieder freuen. Ansonsten müssen wir für einige Spiele ein Forfait geben.

veröffentlicht: 30. April 2022 09:06
aktualisiert: 30. April 2022 10:45
Quelle: PilatusToday

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