Den 17 Kilometer langen Schlussaufstieg, eine Steigung der höchsten Kategorie, nutzten die Favoriten, um sich ein erstes Mal auf den Zahn zu fühlen. Roglic setzte mit seinem Sieg ein starkes Zeichen für die in zwei Wochen beginnende Tour de France.
Die Entscheidung führte Roglic 600 Meter vor dem Ziel herbei. Seinem Antritt hatte keiner der Konkurrenten etwas entgegenzusetzen. Hinter dem einstigen Skispringer, der mit seinem Triumph an der letztjährigen Vuelta als erster Slowene eine der grossen Rundfahrten gewonnen hatte, klassierten sich mit acht Sekunden Rückstand der Franzose Thibaut Pinot und der Deutsche Emanuel Buchmann. Bestplatzierter Schweizer war wie in der ersten Etappe Sébastien Reichenbach. Der Walliser wurde mit 59 Sekunden Rückstand Zwölfter.
Im Gesamtklassement übernahm Roglic die Führung von seinem Teamkollegen Wout van Aert, der den Auftakt der hervorragend besetzten Rundfahrt für sich entschieden hatte. Reichenbach liegt als Elfter eine gute Minute zurück.
Michael Schär war wie tags zuvor, als er zeitweise alleine an der Spitze gelegen hatte, einer der auffälligsten Fahrer. Der Luzerner gehörte einer achtköpfigen Fluchtgruppe an, die sich schon kurz nach dem Start gebildet und die zwischenzeitlich knapp drei Minuten Vorsprung aufgewiesen hatte. Das zweitletzte Hindernis des Tages, die Côte Maillet, passierte Schär als Erster zusammen mit dem Franzosen Bruno Armirail. Dank den gewonnenen Punkten verteidigte der Innerschweizer die Führung in der Bergwertung erfolgreich.
Schär hatte damit seine Pflicht erfüllt. Am Col de Porte fiel er weit zurück. Das Ziel erreichte er 17 Minuten nach Roglic.