«Unterwegs» in Sörenberg

Damian Betschart fährt fast blind Ski am «Swiss Disabled Cup»

· Online seit 02.04.2023, 18:30 Uhr
Moderator Damian Betschart ist am «Swiss Disabled Cup» in Sörenberg «unterwegs». Hier messen sich Sportlerinnen und Sportler mit einer körperlichen Beeinträchtigung. Damian Betschart schaut hinter die Kulissen, trifft eine vielversprechende Athletin und versucht selbst, blind Ski zu fahren.

Quelle: Tele 1

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Der «Swiss Disabled Cup» von Rollstuhlsport Schweiz und PluSport ist eine Rennserie für Sportlerinnen und Sportler mit einer körperlichen Beeinträchtigung. Beim Cup, bestehend aus drei Rennen, wird traditionsgemäss das letzte Rennen der Saison in Sörenberg gefahren. Mit dabei als Fan und interessierter Zuschauer ist in diesem Jahr auch Moderator Damian Betschart. Er wird sich selbst «blind» die Rennpiste hinunterstürzen.

Jeder Teilnehmer hat die passende Ausrüstung

Los geht es vor dem Rennen aber bei Fabian Emmenegger im Materialraum. Hier fassen die Athleten ihr Material für den Tag. Fabian Emmenegger ist selbst Mono- und Dualskiboblehrer: «Ich bin früher selbst Rennen gefahren und als ich die Ausbildung zum Skilehrer machte, wurde ich gefragt, ob ich das nicht auch gleich machen möchte».

Fabian Emmenegger verteilt aber nicht nur das Material, er ist auch «Mädchen für alles» und hilft den Athleten in ihre Bobs. «Hast du ein bisschen viel gefrühstückt?», scherzt er mit einem Athleten, den er fest an den Bob bindet.

40-Jährige auf dem Weg zur Weltspitze

Weniger Hilfe braucht Silvia Albisser. Nach einem Unfall wurde ihr der linke Unterschenkel amputiert. Heute ist sie im Förderprogramm von PluSport und auf dem Weg an die Weltspitze, mit knapp 40 Jahren! «Man wird halt dann gefördert, wenn man behindert wird», sagt die sympathische Sportlerin aus Sursee ganz salopp.

Silvia Albisser konnte die bisherigen beiden Rennen am diesjährigen «Swiss Disabled Cup» für sich entscheiden, in Sörenberg geht sie deshalb als Favoritin an den Start. Trotzdem ist sie nach den ersten vier von sechs Läufen unsicher: «Es fühlt sich heute weniger gut an als gestern im Training, ich weiss es nicht so recht». Mit einem dritten Rang im Rennen in Sörenberg kann Silvia Albisser die Gesamtwertung aber doch für sich entscheiden.

Wie schlägt sich Damian Betschart als blinder Skirennläufer?

Olivia Stoffel, Bereichsleiterin Spitzensport PluSport ist auch in Sörenberg um die Athlet/innen zu unterstützen. «Ich bin Bereichsleiterin über 16 Sportarten. Heute war ich beim Kurssetzen dabei, beim Salzen der Piste und jetzt bin ich auch noch als Rutscherin unterwegs». Olivia Stoffel kämpft für mehr Sichtbarkeit von Parasportarten: «Es ist grossartig, was beispielsweise Romy Tschopp und Aron Fahrni an der Snowboard-WM in Spanien gerade geleistet haben. Aron gewann Gold und Silber, Romy wurde Vizeweltmeisterin.»

Damian Betschart zieht seinen Hut und ist begeistert, wie sich die Athletinnen und Athleten die Rennpiste hinunterstürzen. Nun gilt es aber für den Moderator ernst. Mit einer speziellen Brille wird eine 90-prozentige Blindheit simuliert. «Oh, ich sehe zwar noch, dass da jemand steht, aber ich sehe absolut nicht, ob es Löcher auf der Piste hat oder ob es steil oder flach ist». Guide Benjamin Tresch begleitet seit Jahren blinde Skifahrer: «In einem Rennen ist es einfacher als auf der normalen Piste, weil da noch andere Skifahrer sind. Aber wir sind ja gekennzeichnet mit einer Weste, so sind wir auffälliger.» Damian Betschart hat Respekt und fragt nach letzten Anweisungen. «Wir fahren wie nach einer Uhr. 12 ist einfach gerade aus, 1 ist leicht rechts, 2 ist scharf rechts. Dasselbe mit 11 und 10 nach links.»

Ob Damian Betschart diese Herausforderung meistert? Du erfährst es im Video oben.

veröffentlicht: 2. April 2023 18:30
aktualisiert: 2. April 2023 18:30
Quelle: Tele 1

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