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Das Einachser-Rennen war laut und dreckig: «Ich mag das Dröhnen»

01.08.2023, 06:59 Uhr
· Online seit 23.07.2023, 09:42 Uhr
Schnell und dreckig war es in Neuheim im Kanton Zug. Zum 18. Mal trafen sich hier Einachserfans zum Rennen und führten ihre Gefährte vor. Viel Zeit investierte jeder Einzelne, damit der eigene Einachser schlussendlich der Schnellste ist.

Quelle: Tele 1

Lautes Dröhnen durchdrang die Luft, Erde spritzte auf und johlende Zuschauerinnen und Zuschauer feuerten die Fahrer an. Ende Juli fand in Neuheim das Einachser-Treffen statt. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen mit ihren selbstgebauten Maschinen.

Einer der Fahrer ist Kilian Rohrer. Seit sechs Jahren ist er nun bereits beim Einachser-Treffen dabei. Obwohl er Mitglied im Organisationskomitee ist, nimmt er auch dieses Jahr wieder selbst am Rennen teil.

Während des Rennens rasen die Fahrerinnen und Fahrer auf ihren Einachser-Maschinen mit bis zu 60 km/h über eine Wiese. Die Auswirkungen zeigen sich bereits nach kurzer Zeit: Bald schon weicht das saftige Grün des Grases einem schlammigen Braunton.

Das Herzstück jeder Maschine ist der Motor

In den meisten Fällen bauen Fahrer ihre Maschinen eigenhändig zusammen. Kilian Rohrer erklärt gegenüber PilatusToday und Tele 1 den Vorgang: «Ein solches Projekt beginnt eigentlich immer damit, dass man ein Motorrad kauft und es dann auseinanderbaut. Dann baut man den Motor wieder in einen Rahmen ein, welchen man selbst zusammenschweisst. Das Herzstück des Motorrads ist der Motor, sodass das Ding auch läuft.»

Der grosse Unterschied von Einachser-Maschinen zu normalen Fahrzeugen ist die spezielle Steuerung der Einachser-Maschinen. Kilian Rohrer präzisiert: «Jeder Einachser muss über eine sogenannte Knicklenkung verfügen. Beim Einachser gibt es deshalb spezielle Lenkholme, die obligatorisch sind.»

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«Manchmal ist Einachserfahren wie Skifahren»

Die Besucherinnen und Besucher sind von den Maschinen und ihren Fahrern fasziniert. Silvia Andermatt aus Allenwinden liebt es, wenn es dröhnt und laut ist: «Ich finde einfach das Dröhnen und die verschiedenen Maschinen spannend. Und mir gefallen die Maschinen sehr, welche die Fahrer zusammenbauen.» Gisela Ehrler aus Menzingen ist ebenfalls begeistert: «Ich höre das Motorengeräusch sehr gerne und geniesse einfach die Atmosphäre, die hier herrscht.»

Zurück zu Kilian Rohrer: Mit seinem Einachser-Gefährt muss er die vorgegebene Route in möglichst kurzer Zeit absolvieren. Nach einer knappen Minute ist es geschafft: Kilian Rohrer ist im Ziel. Nach dem ersten Durchgang ist Kilian Rohrer aber noch nicht restlos von seiner Leistung überzeugt: «Vom Gefühl her wäre sicher noch mehr drin gelegen, aber manchmal ist das Einachserfahren wie beim Skifahren: Erwischt man eine Kurve ein wenig zu spät, erwischt man die folgende Kurve dann auch zu spät.»

veröffentlicht: 23. Juli 2023 09:42
aktualisiert: 1. August 2023 06:59
Quelle: Tele 1

redaktion@pilatustoday.ch