Wir haben den Arbeitstag vom Christchindli unter die Lupe genommen

Bei genaueren Recherchen fällt schnell auf: Irgendetwas stimmt hier nicht. Im Zuständigkeitsbereich des Christchindlis liegen einige Länder und Regionen. Wir gehen hier – weils etwas einfacher ist – von sechs Regionen aus, die das Christchindli besuchen muss. Diese müsste es während seiner Spätschicht am 24. Dezember alle beliefern. Für unsere Berechnungen gehen wir davon aus, dass dem Christchindli für die Schweiz rund eine Stunde zur Verfügung steht.

Keine Zeit für Pausen

Ein Blick auf die Statistik offenbart, dass in der Schweiz etwa eine Million Haushalte den Besuch des Christchindlis erwarten. Pro Sekunde müsste es also rund 300 Haushalte besuchen und das Geschenk unter dem Baum deponieren, vielleicht noch ein Guetzli essen und sich dann wieder aus dem Staub machen. Ein Selbstversuch zeigt, diese Vorgabe ist alles andere als leicht einzuhalten.

Geht man von einem grob geschätzten Durchschnitt von 1,5 Kilometern von Haus zu Haus aus, wären das stolze 450 Kilometer pro Sekunde (1'620'000 km/h), die das Christchindli zurücklegen müsste. Zum Vergleich: Laut NASA erreicht die «Parker Solar Probe», die ihre Runden um die Sonne dreht, gerade mal schlappe 200 Kilometer pro Sekunde.

Schwere Aufgabe 

Versteckt sich hinter dem Christchindli vielleicht ein Bodybuilder? Geht man von einem Durchschnittsgewicht von einem Kilogramm pro Geschenk und vier Päckchen pro Kind aus, muss das Christchindli in der Schweiz nämlich das Gewicht von 1'000 Elefanten mit sich tragen. Anders als die NASA Raumsonde verkehrt es aber nicht im Weltall, sondern in unserer Atmosphäre. Mit einer solch hohen Geschwindigkeit würde es beim Fliegen einiges an Luftwiderstand verursachen. Die Schlussfolgerung unserer Recherchen: Das Christchindli ist anfällig für ein Burn-out.

Da das Christchindli für eine Auskunft nicht zur Verfügung stand, mussten viele Angaben geschätzt werden, darum bitte mit Vorsicht geniessen.

(mda)