Kultur in Corona-Zeiten

Kinos und Theater fahren langsam hoch

· Online seit 15.05.2020, 19:17 Uhr
Viele Theater und Kinos bleiben bis voraussichtlich Anfang Juni geschlossen. Beim Luzerner Theater und dem Bourbaki greift man auf alternative Angebote zurück.
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Severin Barmettler vom Luzerner Theater ist zufrieden. Die sechste und letzte Staffel der Theaterserie «Taylor AG» wird diese Woche täglich auf der Webseite des Luzerner Theaters gestreamt. 15 der insgesamt 30 Folgen konnten im Februar und März noch vor Publikum aufgeführt werden. Seit dem 15. März wird die Serie über die Zukunft der Arbeit exklusiv online gezeigt – mit Erfolg. «Das Feedback war durchaus positiv» meint Barmettler.

Die Tänzer des Luzerner Theaters begeistern das Publikum zudem jeden Montag von Zuhause aus. Beim «Tanz am Montag» erwartet die Zuschauer wöchentlich um 17.00 Uhr eine Show aus den Wohnungen der Tänzer. Auch musikalische Unterhaltung wird geboten. Im Format «Hofkonzert» singt das Luzerner Opern-Ensemble mehrmals wöchentlich ein Ständchen in den Innenhöfen der Stadt. Das nächste Konzert ist kommenden Sonntag um 18.00 Uhr auf der Webseite des Luzerner Theaters online.

Zuger Kinos und KKL erwarten Normalbetrieb

Bei den Zuger Kinos setzt man auf einen baldigen «gewohnten Kinobetrieb» anstatt auf Alternativen. Wie Isabelle Boutellier von den Zuger Kinos verlauten lässt, sei man auf eine Wiedereröffnung unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsmassnahmen vorbereitet.

Im KKL sind die Restaurants Le Piaf und Lucide sowie das Kunstmuseum wieder geöffnet. Beim Thema Veranstaltungen setzt man ebenfalls nicht auf virtuelle Alternativen. «Unser Fokus liegt auf Live-Musikerlebnissen und wir hoffen damit möglichst bald einen Beitrag zu einer lebenswerten Stadt zu leisten», sagt PR-Managerin Corinne Schneebeli.

Bourbaki äussert Kritik

Im Kino Bourbaki steht man der Wiedereröffnung Anfang Juni kritischer gegenüber. «Wenn wir nur jeden dritten Kinositz besetzen dürfen, stellt sich die Frage, ob sich eine Wiedereröffnung überhaupt lohnt», so Programmleiter Frank Braun. Auch die Filmverleihe könnten es sich zweimal überlegen, ob sich ein Kinobetrieb im Juni bereits rechnet. Die Filmverleihe sind an den Umsätzen der Kinos mitbeteiligt. Wenn die Säle nicht voll werden, dann auch nicht deren Kassen.

Aktuell setze man auf den neuen Streaming-Dienst «Bourbaki on Demand». Dieser wurde bereits vor der Coronakrise ins Leben gerufen, um das klassische Kinoprogramm mit alternativen Streifen zu ergänzen. Die Zuschauer haben die Möglichkeit die Filme sowohl einmalig als auch im Jahresabo zu beziehen. Gemäss Frank Braun kommt das neue Angebot gut an. Pro Film verzeichne man zwischen Dutzenden und Hunderten virtuellen Kinobesuchern.

veröffentlicht: 15. Mai 2020 19:17
aktualisiert: 15. Mai 2020 19:17
Quelle: PilatusToday

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