«Vexations» nennt sich das Stück, das Igor Levit spielt, es fordert 840 Wiederholungen des immer gleichen Stücks. Komponiert hat es Erik Satie. Zu deutsch heisst «Vexations» (ein französisches Wort) Demütigung und Quälerei.
Demütigung zur Demonstration der Corona-Auswirkungen auf Musiker
Igor Levit verfolgt mit der 20-stündigen Aktion das Ziel, auf die Probleme der Musikbranche aufmerksam zu machen, die sich durch die Corona-Krise ergeben haben.
«Diese Zeit, sie ist für uns Künstler brutal – körperlich, mental, emotional. Und deswegen, glaube ich, passt dieses Werk so gut: um die Aufmerksamkeit auf den Zustand zu richten, in dem wir uns befinden», sagte Levit zur Deutschen Presse-Agentur.
«Vexations» zu spielen war schon lange ein Wunsch
Die 20 Stunden am Klavier sind für Levit allerdings nicht nur Qual. Es sei schon immer sein Wunsch gewesen, «Vexations» zu spielen. «Es hat nur bisher nicht geklappt. Wie soll das auch gehen, ein rund 20 Stunden langes Stück?».
Satie (1866-1925) hat das Werk Ende des 19. Jahrhunderts komponiert. Es passt auf eine Notenseite und fordert 840 Wiederholungen. In seiner Monotonie und Grenzwertigkeit sei die Komposition «wie ein stummer Schrei», sagte Levit.
Auf die bevorstehende «körperliche und mentale Grenzerfahrung» an diesem Wochenende bereite er sich nicht besonders vor. «Ob ich zum Beispiel Pausen machen werde, weiß ich nicht. Ich habe keine Pläne. Ich habe nie länger als zweieinhalb Stunden am Klavier gesessen, und jetzt stehen mir gleich 20 bis 21 Stunden bevor.»
(DPA/enf)