26 Jahre nach seinem Tod

Bob Ross malt uns noch immer ein Lächeln aufs Gesicht

· Online seit 29.10.2021, 15:37 Uhr
Von 1983 bis 1994 begeisterte Bob Ross im Fernsehen jede Woche Millionen Menschen mit seinem Malkurs «The Joy of Painting». Auch 26 Jahre nach seinem Tod inspiriert, berührt und unterhält seine Show die Massen. Heute, am 29. Oktober 2021, wäre der Amerikaner 79-jährig geworden.
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Es ist seine bescheidene und gutmütige Art, kombiniert mit seiner sanften Stimme, welche die Zuschauer in den Bann zieht und die Zeit vergessen lässt. Während er scheinbar mühelos Kunstwerke auf die Leinwand zaubert und zum Mitmachen animiert, schleichen sich auch immer wieder tiefgründige Lebensweisheiten ein.

Geboren wurde Robert Norman Ross am 29. Oktober 1942 in Daytona Beach, Florida. Später wuchs er in Orlando auf. Nach einem Jahr brach er die High-School ab und trat dem US-Militär bei, welches ihn nach Alaska schickte. Die rund 20 Jahre, die er dort verbrachte, sollten sein Leben nachhaltig prägen.

Er wollte nie mehr schreien

Im Norden Amerikas sah der Südstaatler zum ersten Mal Schnee und Berge – Motive, die immer wieder in seinen Gemälden auftauchten. Seinen ersten Kunstkurs besuchte er ebenfalls in Alaska. Seinen eigenen «Nass auf Nass»-Stil entwickelte er in kurzen Pausen während des Militärdienstes.

Über seine Zeit im Militär sagte Ross einst: «Ich war der, der dich die Latrinen putzen lässt, der dich dein Bett machen lässt und der dich anschreit, wenn du zu spät bist.» Als er die Streitkräfte schlussendlich verliess, schwor er sich, nie mehr seine Stimme zu erheben.

Kunst für jedermann

Zum ersten Mal lief «The Joy of Painting» im Jahr 1983 auf einem öffentlich-rechtlichen Sender. Ross schaffte es, mit seiner liebevollen Hippie-Art und beruhigender Stimme die Zuschauer glauben zu lassen, sie wären in einer privaten Kunststunde. In nur 30 Minuten kreierte er detaillierte Landschaftsbilder. Sein «Nass auf Nass»-Stil war sehr einfach nachzuahmen. Dazu ermutigte er seine Zuschauer auch immer wieder.

Sätze wie «wir machen keine Fehler, nur freudige Missgeschicke», oder dass er immer von «glücklichen kleinen Wolken und Bäumen» sprach, machten ihn beim Publikum ausserordentlich beliebt.

In seiner Freizeit kümmerte sich Bob Ross liebevoll um Tiere, einige davon erschienen auch als Gäste in seiner Fernsehsendung. Für diese bekam er übrigens nie Geld. «Die Leute sehen dich im Fernsehen und denken, du verdienst gleich viel wie Clint Eastwood», sagte Ross zu diesem Missverständnis. Sein Leben finanzierte er mit verkauften Büchern und Videotapes sowie Malutensilien und Malkursen, die von geschulten Künstlern, darunter auch seinem Sohn Steve Ross, durchgeführt wurden.

Schwierige 90er-Jahre

Im Jahr 1992 starb seine zweite Ehefrau Jane an Krebs. Aus der Folge «Mountain Ridge Lake» stammt eines der bekanntesten Zitate des Malers: «Hast du hell auf hell, hast du nichts. Hast du dunkel auf dunkel, hast du nichts. Es ist wie im Leben, manchmal braucht es etwas Traurigkeit, damit du erkennst, wann die guten Zeiten kommen. Ich warte gerade auf die guten Zeiten.» In den Wochen vor dieser Folge soll der Krebs bei seiner Frau diagnostiziert worden sein. Drei Jahre später, im Alter von 52, starb Ross ebenfalls an Krebs.

Grosse Online-Fangemeinde

Dass «The Joy of Painting» auch im Jahr 2021 noch immer neue Fans findet, liegt an der grossen Online-Präsenz der Sendung. Die Folgen wurden auf YouTube hochgeladen und laufen jedes Wochenende auf der Streaming-Plattform Twitch, wo sie immer noch Zuschauer aus aller Welt verzaubern und zum Malen anregen.

veröffentlicht: 29. Oktober 2021 15:37
aktualisiert: 29. Oktober 2021 15:37
Quelle: PilatusToday

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