Nach Kritik

Hirlslanden-CEO entschuldigt sich für Vorzugsimpfung von Milliardär

22.01.2021, 22:08 Uhr
· Online seit 22.01.2021, 20:32 Uhr
Der Milliardär und Miteigentümer der Hirslanden-Gruppe Johann Rupert liess sich am 11. Januar im Kanton Thurgau impfen, dies obwohl er nicht mal dort lebt. Jetzt entschuldigte sich der Hirslanden-CEO für dessen Vorzugsbehandlung.

Quelle: tvo

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Die Thurgauer Kantonsrätin Cornelia Zecchinel stört sich massiv an der Vorzugsbehandlung des südafrikanischen Milliardärs Johann Rupert. «Man geht respektlos mit der Thurgauer Bevölkerung um. Bei uns gibt es viele, die eine Impfung dringend nötig haben. Es wird Zeit, dass wir fair behandelt werden», so Zecchinel gegenüber TVO. Auch SP-Präsidentin Nina Schläfli ist empört: «Offensichtlich bekommt man alles, wenn man Geld hat.»

Johann Rupert flog mit dem Privatjet in die Schweiz um sich vor dem offiziellen Impfstart am 12. Januar in Frauenfeld die Corona-Impfung zu spritzen. Diese Vorzugsbehandlung warf kein gutes Licht auf den Thurgau. Jetzt entschuldigt sich die Klinik. Die Thurgauer Regierung wusste angeblich nichts von der Impfung.

Regierungsrat Urs Martin sagte gegenüber TVO: Die Hirslanden Klinik habe zwar gefragt ob sie Testimpfungen durchführen dürften, er sei aber nicht davon ausgegangen, dass ein Milliardär, der nicht mal im Thurgau wohnt, geimpft wird. 

Der CEO der Hirslanden AG, Daniel Liedtke, entschuldigte sich mit einem offenen Brief bei der Thurgauer Bevölkerung. «Auch wenn Herr Rupert zweifelsfrei zur Risikogruppe gehört, wohnt er im Kanton Genf und nicht im Kanton Thurgau. Rückblickend wäre es besser gewesen, Herrn Rupert über seinen Arzt für die ordentliche Impfung im Kanton Genf anzumelden. Wir haben hier Fehler begangen, für die ich persönlich geradestehe.» 

(red.)

veröffentlicht: 22. Januar 2021 20:32
aktualisiert: 22. Januar 2021 22:08
Quelle: FM1Today

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