Lagerfeuerstimmung, gebrochene Arme und ein tragischer Unfall
Schattdorf ist mit rund 5500 Einwohner/innen die zweitgrösste Urner Gemeinde. Rund 11% der Gemeindefläche sind besiedelt, der Rest ist Landwirtschaft, Wald und Fels. Zu Schattdorf gehört auch der Weiler Haldi auf über 1000 m.ü.M, welcher über die Haldi-Bahn in nur vier Minuten zu erreichen ist.
Über 100-jährige Haldi-Bahn
Bei der Bergstation der 1922 gebauten Bahn trifft Damian Betschart Tanja Marty und Peter Blumenstein. «Vor 100 Jahren wurde mit der Bahn Material transportiert. Personentransporte waren nicht erlaubt», erklärt Blumenstein. «Und trotzdem nutzten die Einwohner vom Haldi die Bahn natürlich auch, um damit ins Dorf zu gelangen. Damals kam es auch zu einem tragischen Unfall, bei dem ein 17-jähriger aus der Bahn geschleudert wurde und verstarb», fügt Tanja Marty an. 100 Jahre später wird die Haldi-Bahn täglich rege genutzt und dient als Verkehrsmittel für Schüler/innen oder auch Touristen.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Berghaus Haldi als Herzensprojekt
Auch wenn andere Berge im Kanton Uri weitaus bekannter sind, hat auch das Haldi einiges zu bieten. Beispielsweise das Berghaus Heimat, welches von Ursula Muheim und ihrem Mann geführt wird. Damian Betschart fällt auf, dass in die Dekoration und den Ausbau des Hauses ganz viel Leidenschaft gesteckt wurde. «Mein Mann baut immer mal wieder etwas Neues und dafür holt er das Holz selbst aus dem Wald». Während ihr Mann sein Steckenpferd im «Werken» gefunden hat, gehört die grosse Leidenschaft von Ursula der Musik: «Wir haben hier auch schon ein Musical aufgeführt. Musik ist einfach mein Leben und ich gebe auch Kurse in Gesang, im Jodeln und in Atemtechnik».
Downhill Haldi
Seit bald 20 Jahren gehören auch die Urbikers zu Schattdorf. Sie haben unter anderem das Projekt «Downhill Haldi» umgesetzt. Über Jahre hinweg entstand vom Haldi bis nach Schattdorf eine anspruchsvolle Strecke für Biker/innen. Dazu kam der Pumptrack Schattdorf, der Grösste der Zentralschweiz. Philipp Zgraggen engagiert sich zusammen mit vielen anderen für den Ausbau und die Erhaltung dieser Bike-Strecken und gibt zu, dass die Downhill-Strecke nicht ganz ungefährlich ist: «Ich habe im Dunkeln die Abfahrt gemacht und dabei eine Wurzel übersehen. Da habe ich mir den Oberarm gebrochen. In zwei Wochen darf ich wieder aufs Rad». Ob sich auch Damian Betschart aufs Bike wagt?
(red.)