«Mein Wecker geht jede Nacht um 23:30 Uhr»
Quelle: Tele 1
Für das «Unterwegs in der Nacht» muss Damian Betschart früh raus. Dies machen andere fast täglich. So zum Beispiel Bäcker Philipp Ruckstuhl. Sein Wecker klingelt Nacht für Nacht um 23:30 Uhr. Eine Stunde später steht er in der Backstube der Conditorei Heini. In der Nachtschicht sieht er auch viele Vorteile: «Ich habe nie Berufsverkehr und im Sommer kann ich jeden Nachmittag in die Badi». Klingt plausibel.
Andrea Wyrsch arbeitet seit über 20 Jahren in der Pflege. 15 davon im Kantonsspital Uri. Die Nachtschicht hat bei ihr unter anderem Einfluss auf das Essverhalten: «Nachts mag ich keine warmen Mahlzeiten», erzählt sie. Den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten schätzt die Pflegefachfrau sehr. Ist sie auch schon in ein Zimmer getreten, obwohl sie in ein anderes wollte? «Ja, das kommt tatsächlich vor. Man muss es dann einfach geschickt lösen, als ob es Absicht war.»
Viele Geschichten erlebt auch Taxifahrer Sejfudin Causevic Nacht für Nacht. Für Gäste, die zu viel getrunken haben und erbrechen müssen, hat er stets eine Plastiktüte bereit. «Wenn Erbrochenes im Auto landet, kannst du den Dienst abbrechen. Dann muss eine Reinigungsfirma mit Spezialgeräten ran. Alleine kriegst du den Geruch nicht raus.» Trotzdem liebt er seinen Job und blickt schmunzelnd zurück: «Als Kind wollte ich immer Astronaut werden.» - «Gar kein grosser Unterschied», findet Damian Betschart. «Da bist du auch viel im Dunkeln unterwegs.»
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Kurz bevor es hell wird, geht es noch zu Albert Kreienbühl vom Strassenputzdienst. «Wir gehen an die Bahnhofstrasse und säubern die Trottoire, so dass es die Putzmaschine gleich einfacher hat». An diesem Morgen gibt es nicht viel Müll, so bleibt mehr Zeit zum Plaudern. «Bärti» verrät: «Früher gingen wir um 19:00 Uhr feiern und waren kurz nach Mitternacht wieder zu Hause. Heute geht man erst gegen 23:00 Uhr aus und hat einfach viel mehr Möglichkeiten, auch was die Verpflegung angeht. Deshalb gibt es mehr Abfall. Immerhin sagen viele Junge auch oft Danke, wenn sie mich sehen». Dies will Damian Betschart künftig auch öfter machen. Einfach mal Danke sagen.