Malmö

Ausschreitungen nach einer Koran-Verbrennung

04.09.2023, 09:05 Uhr
· Online seit 04.09.2023, 07:18 Uhr
Brennende Autos und Mülltonnen. Nach einer Koran-Verbrennung ist es in der schwedischen Stadt Malmö zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Rund zehn Personen wurden verhaftet.
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Die Protestveranstaltung hat gemäss der schwedischen Polizei der Iraker Salwan Momika organisiert, er der den Koran in den vergangenen Monaten wiederholt auf verschiedene Weise öffentlichkeitswirksam geschändet und damit Massenproteste in muslimisch geprägten Ländern ausgelöst hatte.

Wie die Zeit unter Berufung auf den schwedischen Sender SVT schreibt, fand die Protestveranstaltung auf einem Platz in der südschwedischen Stadt Malmö statt. 200 Zuschauer seien versammelt gewesen. Einige der Zuschauer hätten aufgebracht darauf reagiert, dass Momika «Schriften verbrannt» habe. Die Atmosphäre sei «hitzig» gewesen und es sei ein «gewalttätiger Tumult» ausgebrochen.

Momika mit Steinen beworfen

Etwa zehn Menschen seien wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Mehrere Anwesende hätten Momika mit Steinen beworfen. Ein Video zeigt wie einige Zuschauer versuchten, die Sicherheitsabsperrung zu durchbrechen, bevor sie von der Polizei gestoppt wurden. Auf einem anderen Video ist zu sehen, wie ein Mann den Polizeiwagen stoppen will, der Momika fortbrachte.

Auf Gefahren hinweisen

Momika will mit seinen Aktionen damit begründet, dass er die schwedische Gesellschaft auf die Gefahr hinweisen wolle, die vom Koran ausgehe. Seine Koranschändungen haben zu heftigen Spannungen zwischen Schweden und muslimisch geprägten Ländern wie dem Irak und Saudi-Arabien sowie auch zu teils gewaltsamen Protesten geführt. Etliche muslimisch geprägte Länder bestellten Schwedens Botschafter ein.

Die schwedische Regierung hat die Koranschändungen verurteilt und zugleich auf den starken Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit verwiesen, der in der Verfassung verankert ist. Zudem werden momentan die rechtlichen Möglichkeiten geprüft, Protestaktionen wie das Verbrennen von Schriften zu verbieten.

(red.)

veröffentlicht: 4. September 2023 07:18
aktualisiert: 4. September 2023 09:05
Quelle: PilatusToday

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