Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Jeannine Merki
Der Flughafen wurde am Samstagabend sofort weiträumig gesperrt und die beiden Terminals geräumt. Alle Passagiere in den Flugzeugen wurden aus den Maschinen geholt und in einem nahe gelegenen Flughafenhotel untergebracht. Insgesamt 3200 Passagiere seien betroffen gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Update:
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) November 5, 2023
Die Geisellage ist beendet.
Der Tatverdächtige hatte zusammen mit seiner Tochter das Auto verlassen.
Der Mann wurde widerstandslos von den Einsatzkräften festgenommen.
Das Kind scheint unverletzt zu sein.#HamburgAirport #Hamburg @HamburgAirport
Nach Angaben der Bundespolizei hatte ein Bewaffneter mit seinem Fahrzeug gegen 20 Uhr ein Tor durchbrochen und ist auf das Vorfeld des Airports gefahren. Der Mann habe eine Waffe und damit bereits zwei Mal in die Luft geschossen. Er hielt seine 4-jährige Tochter als Geisel.
Zuvor hatte sich die Ehefrau des Mannes wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet, wie der Polizeisprecher sagte. Die Geiselnahme wurde am Sonntagnachmittag nach mehr als 18 Stunden beendet, wie die Hamburger Polizei auf X, ehemals Twitter, schreibt. Der bewaffnete Mann sei festgenommen worden.
Update 11:00 Uhr
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) November 5, 2023
Unsere Verhandlungsgruppe steht weiterhin in Kontakt mit dem Tatverdächtigen. Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass er im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist und evtl. auch von Sprengsätzen unbekannter Art.
Unsere oberste Priorität ist der Schutz des Kindes.…
«Der Mann hat mit seiner Tochter das Auto verlassen, ist auf Einsatzkräfte zugegangen, in dem Moment ist der Zugriff geglückt», sagte eine Polizeisprecherin. Das Kind sei nun sicher und scheine auch unverletzt zu sein.
«Es wird jetzt noch geguckt, ob der Geiselnehmer mögliche Sprengkörper noch irgendwie an sich trägt oder bei sich trägt oder ob sie noch im Auto vorhanden sind.» Das sei noch nicht abgeschlossen. Zum Gesundheitszustand des Mannes sagte die Sprecherin: «Wir gehen im Moment davon aus, dass er unverletzt ist, aber er ist noch am Boden liegend in Obhut der Polizeikräfte.»
Nich die erste Entführung
Diese Geiselnahme sei nicht die erste gewesen, wie die «Bild» berichtet. Bereits im vergangenen Jahr soll der Mann die Tocher entführt haben und fuhr mit ihr in die Türkei. Dort blieb er mit seiner Tochter sieben Monate lang. Dafür musste der Mann eine Geldstrafe bezahlen, wie der Oberstaatsanwalt gegenüber «Bild» sagte. Zudem wurde eine Ermittlung wegen Kindesentziehung eingeleitet.
Flughafen sieht keine Versäumnisse bei der Sicherheit
Der Flugbetrieb am Hamburger Flughafen wurde am Sonntag vorübergehend eingestellt. Trotz der Geiselnahme sieht der Flughafen keine Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes. «Die Sicherung des Geländes entspricht allen gesetzlichen Vorgaben und übertrifft diese grösstenteils», sagte eine Flughafensprecherin der dpa.
+++UPDATE 5:45 Uhr+++
— Hamburg Airport 🕊 (@HamburgAirport) November 5, 2023
Der Polizei-Einsatz am Hamburger Flugplan dauert weiter an. Der Flugbetrieb bleibt bis auf Weiteres eingestellt. Die Polizei bittet alle Passagiere und Abholende, NICHT zum Flughafen zu kommen. Die Zufahrten sind weiträumig abgesperrt. pic.twitter.com/3TvptqecZZ
Dennoch könne bei der Grösse des Flughafens - sie entspreche fast 800 Fussballfeldern - nicht ausgeschlossen werden, «dass ein hochkrimineller Unbefugter Zutritt zum Sicherheitsbereich mit brachialer Gewalt erfolgen kann».
Die Sprecherin betonte: «Um die Sicherheit des Luftverkehrs zu gewährleisten, sind neben baulichen Massnahmen auch Alarmketten etabliert, die einwandfrei gegriffen haben.»
Schon zuvor Sicherheitsvorfälle
Bereits im Oktober war der Hamburger Flughafen gesperrt worden, damals allerdings wegen einer Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg.
Im Juli hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Der Flugbetrieb musste für mehrere Stunden aus Sicherheitsgründen eingestellt werden. Tausende Passagiere, darunter viele Familien mit Kindern, waren betroffen.
(sda/red)
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