Quelle: tvo
Was sich in einem Treppenhaus in Hamburg-Ottensen zugetragen hat, betiteln deutsche Medien als «Bluttat», als «unfassbaren Vorfall». Bei der Einsatzzentrale der Polizei ging am Dienstagmorgen ein Notruf ein. Eine Anruferin meldete Schüsse in einem Treppenhaus nahe dem Bahnhof Altona. Als die Polizei um 8.45 Uhr am Tatort eintraf, fand sie zwei Leichen und eine Schusswaffe vor.
Mann aus Güttingen angereist, Frau aus Raum St.Gallen
Die Identität des Mannes war der Hamburger Polizei am Dienstagabend noch nicht bekannt. Nun bestätigt sie auf Anfrage vom «St.Galler Tagblatt»: Es handelt sich um einen 23-Jährigen mit Schweizer Staatsbürgerschaft. Gemäss Informationen, die CH Media vorliegen, war er aus Güttingen nach Deutschland gereist. Die 22-jährige Frau hatte die deutsche Staatsbürgerschaft, war aber auch in der Schweiz, im Raum St.Gallen, wohnhaft. Die Polizei geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon aus, dass der Mann zuerst die Frau und dann sich selbst erschoss.
Der Mann wurde von den Rettungskräften, die ebenfalls zum Mehrfamilienhaus ausgerückt waren, schnell für tot erklärt. Die Reanimationsversuche bei der Frau scheiterten.
Zwei Schüsse auf die Frau
Eine Recherche von CH Media ergab Weiteres zum Tathergang. Die Auseinandersetzung, die in drei Revolverschüssen gipfelte, fand im vierten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses statt. Dort hat die 22-Jährige gewohnt. Der mutmassliche Täter soll die Frau zweimal angeschossen haben – einmal in den Arm, einmal in die Brust. Danach soll er die Waffe gegen sich selbst gerichtet und abgefeuert haben, wieder auf Brusthöhe.
Eine Nachbarin, dieselbe Frau, die nach der Schussabgabe die Polizei verständigte, soll die beiden durch den Türspion beobachtet haben, als sie schon am Boden lagen. Das teilt ein Redaktionsmitglied des «Hamburger Abendblatt» mit.
Helikopter im Einsatz
Gemäss Medienberichten soll die Polizei zunächst nicht ausgeschlossen haben, dass die Toten Opfer eines Verbrechens wurden und sich der Schütze noch in Tatortnähe aufhält. Doch die Hamburger Polizei dementiert. Es sei schnell klar gewesen, wie das vonstatten gegangen sein musste. «Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Beteiligung einer dritten Person definitiv ausgeschlossen werden», heisst es von zuständiger Stelle.
Die Spezialeinheit der Polizei wurde dennoch eingeschaltet. Überdies wurde der Tatort weiträumig abgesperrt und von Beamten mit Maschinenpistolen bewacht. Ein Polizeihelikopter war ebenfalls im Einsatz. Beamte der Mordkommission und der Spurensicherung waren an der Tatortarbeit beteiligt, die bis zum späten Nachmittag andauerte. Die Dimensionen des Aufgebots waren augenscheinlich.
(red.)